Archiv der Kategorie: 06 – 10 km

Neuffener Heide, Ruine Hohenneuffen, Molach, Schlosssteige und alte Steige

Gemütliche Wiesenspaziergänge, einen steilen Albaufstieg zur Ruine Hohenneuffen und zu einem Vulkanschlot, der jetzt ein Feucht-Biotop ist, sowie einen Blick durch die Brille: Das bietet diese Rundtour.

Fotos vom 18. Mai 2012

Start ist beim Wanderparkplatz Lindenplatz (503 m ü. NN) an der Neuffener Steige, von wo aus man die Burgruine Hohenneuffen sehen kann und darunter die Magerwiese des am Hang gelegenen Naturschutzgebietes Neuffener Heide.

Der Weg führt zunächst durch den Wald. Ein kurzes Stück, nachdem man ein Bächlein überquert hat, hätte man theoretisch die Möglichkeit einen Abstecher zur Bauerlochhöhle zu machen. Der Weg dorthin zweigt scharf rechts ab, aber es liegen mehrfach Bäume quer, so dass man kaum weiter kommt. Hier befindet man sich mitten in einer Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Daher werden die Bäume wohl nicht mehr weggeräumt. Der Weg bis zur Höhle wäre zwar laut Karte noch erlaubt, der weitere Weg hinauf auf die Albhochfläche aber nicht mehr – auch wenn die Hinweisschilder noch existieren.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Nach Verlassen des Waldes erreicht man die Neuffener Heide, ein Naturschutzgebiet und eine wunderbare Wiesenlandschaft. Von Frühling bis Herbst blüht und flattert es hier wild durcheinander.

Kurz nach Erreichen von Württembergs höchstem Weinberg (530 m ü. NN) biegt man scharf rechts auf die Schlossteige (Wegzeichen Blaues Dreieck) ab, die am Hang entlang aufwärts führt und bald auf einen breiten Waldweg trifft. Man behält die Richtung bei, geht weiter bergauf und erreicht nach einer Kehre den Grat (686 m ü. NN) unterhalb der Ruine.

Hier bietet sich ein Abstecher zur Burgruine Hohenneuffen (743 m ü. NN) an. Der steile Aufstieg wird mit wunderschönen Blicken in alle Richtungen belohnt. Einkehr ist ebenfalls möglich.

Fotos vom 15. Mai 2011

Kommt man von der Ruine zurück geht man geradeaus weiter auf dem Grat entlang bis zum großen Parkplatz. Von dort folgt man dem HW1 (Wegzeichen Rotes Dreieck). Kurz nach einem schönen Aussichtspunkt (ca. 700 m ü. NN) mit Blick auf Jusi, Hörnle und Hohenneuffen führt der Albtraufweg durch eine Senke, an deren tiefstem Punkt man nach links aus dem Wald heraustritt und das kleine Teich-Biotop Molach (Molachmaar) in einem ehemaligen Vulkanschlot umrundet.

Nun geht es die paar Schritte zurück zum Waldrand und noch davor links. Man orientiert sich am rechten Waldrand, folgt diesem durch eine Linkskurve und umrundet so ein kleines Stück der Wiesenfläche. Im Frühjahr steht das Gras hoch, der auf der Karte eingezeichnete Pfad, der eigentlich mitten über die Molach-Wiese verlaufen müsste, ist nicht erkennbar. Vor der nächsten Linkskurve sieht man dann aber rechts einen breiten Waldweg. Dieser führt nach einem kurzen Waldstück zunächst an einer links befindlichen Hecke bergauf und dann weiter über die derzeit herrlich blühenden Wiesen des Hochholz-Gebiets. Man bleibt auf dem Wiesenweg stets geradeaus bis er kurz vor dem Wanderparkplatz Hochholz (ca. 720 m ü. NN) eine Linkskurve macht.

Dort durchquert man den Heidengraben und gelangt am rechten Waldrand entlang zum Aussichtspunkt mit der großen, weithin sichtbaren „Brille“. Von dieser geht es ein paar Schritte zurück zum Waldrand. Nach Waldeintritt nimmt man an der Weggabelung den linken Weg, die Alte Steige hinunter nach Neuffen.

Zwei Mal muss man die aktuelle Neuffener Steige überqueren, das erste Mal gibt es ca. 30 m weiter rechts abwärts einen Durchlass in der Leitplanke. Beim zweiten Mal geht es direkt gegenüber weiter, aber man muss genau hinschauen und unter der Leitplanke hindurch klettern, wo diese für ein kurzes Stück schmaler wird. Der Einstieg ist aufgrund der Vegetation kaum zu erkennen, aber nach fünf Metern wieder gut begehbar. Diese bis 1852 einzige Verbindung von Neuffen auf die Albhochfläche führt zurück zum Lindenplatz.

Länge: ca. 10 km
Dauer: ca. 3,5 h
Anstiege: Schlosssteige hinauf zur Ruine Hohenneuffen

» Download albtips-de-Hohenneuffen-Hochholz.gpx (.zip)


Wandervorschlag in der Nähe:
» Rundwanderung um die Baßgeige zum Beurener Fels (gelb)

Wiesenspaziergänge rund um den Gönninger Roßberg

Viele werden den Roßberg bei Gönningen kennen, ist er doch mit seinem Aussichtsturm samt Gaststätte und Wanderheim ein beliebtes Ausflugsziel. Nicht ganz so bekannt hingegen sind die weitläufigen Wiesen um den Roßberg herum: der Buoberg und der Schönberger Kapf.

Vom vorderen Roßberg-Parkplatz führt – wenn man direkt am Wegdreieck steht und in Richtung alte Roßbergsteige hinabschaut – ein Wiesenweg rechts zum Buoberg. Hinter den Roßberg-Schanzen gelangt man zu einem Naturschutzgebiet. Die Wiese überquert man hin und zurück auf demselben Pfad. Im Winter kann man an deren Ende durch die Bäume die Gönninger Seen erkennen. Nach der Rückkehr wählt man kurz nach den Roßberg-Schanzen den linken Wiesenweg, der parallel zum Herweg verläuft. Eine Beschreibung dieses Teils der Wanderung mit vielen interessanten Infos gibt es in der Expedition Schwäbische Alb. Der Hauptwanderweg 1.

Fotos vom 6.2.2010

Hat man den Parkplatz wieder erreicht, überquert man die Straße geradeaus und geht weiter einen Wiesenweg entlang. Kurz vor dem Roßberg biegt man links ab und umrundet ihn halb. Kurz nach einer großen Scheune zweigt man links ab und erreicht bald den Schönberger Kapf. Hier kann man nach Belieben eine große oder eine kleine Runde drehen und später links am Roßberg vorbei und über den Allee-Parkplatz zum Ausgangspunkt zurückkehren. Entlang des Wegs befinden sich viele wunderschön gelegene Grillstellen.

Länge: ca. 8,5 km
Dauer: ca. 2,5 h
kaum Höhenunterschiede
in 2 Spaziergänge aufteilbar

» Download albtips-de-Buoberg-Schoenberger-Kapf.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
» Spaziergang über die Schönbergwiese beim Roßberg (gelb)
» Streuobstland und Hochwiesen am Gönninger Roßberg in voller Blüte (blau)
» Von Gönningen hinauf zum Schönberg beim Roßberg (ohne gpx-Datei)
» Von Reutlingen Markwasen über die Breitenbachquelle nach Gönningen auf den Roßberg (ohne gpx-Datei)

Streuobstland und Hochwiesen am Gönninger Roßberg in voller Blüte

Über die weiß leuchtenden Gönninger Obstwiesen schaut man zum grüner werdenden Albtrauf. Auf den Hochwiesen unterhalb des Roßberg-Gipfels mischt sich das immer noch vorherrschende Gelb der Schlüsselblümchen langsam mit dem Blau des Frühlingsenzians und dem Lila des Knabenkrauts. Dazu leuchten die neuen Blätter der Buchen im schönsten, frischen Grün.

An einem Tulpensonntag wählt man am besten einen Startpunkt weit weg vom Gönninger Ortskern, diesmal den Parkplatz bei den Tennisanlagen (ca. 550 m ü.N.N.) – ein unscheinbares, weißes Schild mit einem Tennisschläger darauf weist ab der Ecke Hechinger Straße/Samenhandelsstraße den Weg.

Auf dem Weg vom Tennisplatz Richtung Waldrand kann man derzeit zunächst die blühenden Streuobstwiesen betrachten (Stichwort Schwäbisches Hanami). Nach je einer Links- und Rechtsabzweigung wandert man dem Wegzeichen Blaue Gabel folgend rechts hinauf, in den Wald hinein und rechts herum.

Schon bald biegt ein Pfad, das Jägerwegle (Blaue Gabel), halblinks ab und führt am Hang entlang eine Weile gemächlich bergauf. Wer die gemütliche Variante bevorzugt, bleibt einfach auf diesem Pfad bis dieser unterhalb des Roßberg-Gipfels aus dem Wald heraus kommt – dort rechts – und umrundet den Roßberg links herum.

Wir aber möchten lieber ausgiebig über die Hochwiese schlendern und verlassen den Jägerweg genau an der großen Serpentine, gehen fünf Schritte ohne Weg nach rechts und wechseln somit auf die steil nach oben führende Heusteige. Der Name lässt darauf schließen, dass man diesen Weg früher nutzte, um das oben auf der Wiese geschnittene Heu auf direktem Weg ins Tal zu schaffen. Man bekommt einen guten Eindruck, wie anstrengend dies gewesen sein muss. Es handelt sich nicht um einen ausgewiesenen Wanderweg, dementsprechend muss man eventuell mit holprigen Abschnitten oder querliegenden Ästen rechnen.

Nach kurzer Anstrengung erreicht man also die Hochwiese am Schönberger Kapf (ca. 770 m ü.N.N.), kann dort nach Lust und Laune eine Runde drehen, was sich vor allem im Frühjahr und Sommer für Blütenfreunde lohnt, oder sich gleich nach links in Richtung Roßberg wenden.

Der Wiesenweg macht eine sanfte Linkskurve und kurz darauf zeigt sich ein schöner Blick zum Albtrauf. In der Ferne sieht man Mädlesfels, Burg Teck und sogar einen der Drei-Kaiserberge. Den Roßberg selbst umrundet man, indem man direkt davor nach rechts abbiegt und den Gipfel links liegen lässt. Dabei passiert man zunächst kurzes Waldstück und eine weitere schöne Hochwiese.

Vor dem Parkplatz biegt man links auf das Sträßchen. Nach ein paar Metern wählt man den Wiesenweg rechts hinunter und folgt dem rechten, schmalen Weg mit Wegzeichen Blaues Dreieck durch den Wald hinunter. Nach dem Schützenhaus geht es links am Waldrand entlang zu der schon bekannten Kreuzung mit dem Jägerweg(le). Dort rechts und wieder links zurück zu den Tennisplätzen.

Länge: ca. 7 km
Dauer: ca. 2 h
Anstiege: steil hinauf zum Schönberger Kapf

Download albtips-de-Goenninger-Rossberg.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Tour 3: Von Gönningen zum Roßbergturm
Wiesenspaziergänge rund um den Gönninger Roßberg (gelb)
Spaziergang über die Schönbergwiese beim Roßberg (blau)
Von Gönningen hinauf zum Schönberg beim Roßberg (ohne gpx-Datei)
Von Reutlingen Markwasen über die Breitenbachquelle nach Gönningen auf den Roßberg (ohne gpx-Datei)

Weitere Wandervorschläge zum Schwäbischen Hanami