Archiv der Kategorie: 06 – 10 km

Grün-goldener Oktober am schönsten mit Blick auf die Traifelbergfelsen

Wenn sich die für die Schwäbische Alb so typischen Buchenwälder verfärben, gibt es nichts Schöneres als die Traifelbergfelsen zwischen dem bunten Laub herausleuchten zu sehen. Den besten Blick hat man natürlich vom gegenüberliegenden Albtrauf zwischen Gießstein und Schloss Lichtenstein.

Dieser Wandervorschlag beginnt in Lichtenstein-Unterhausen (507 m ü. NN), dort wo die Oberhausener Steige rechts von der B312 abzweigt (Schild: Nebelhöhle bzw. MTB-Zeitfahrstrecke). Dort gibt es leider KEINEN Wanderparkplatz. Am besten man sucht sich einen Parkplatz in einer der Seitenstraßen.

Nach ein paar Metern auf der Oberhausener Steige folgt man dem Wegzeichen Blaues Dreieck wenige Stufen hinauf. Man überquert die Steige und wandert geradeaus auf den schmalen Pfad weiter. Erneut trifft man auf die Steige, die man nach links bis zur nächsten Rechtskurve begeht. Dort setzt sich der Pfad fort. Steil geht es hinauf. Die Wegzeichen mit dem blauen Dreieck sind nur sehr spärlich vorhanden. An der ersten Gabelung, wo es links sanft und rechts parallel dazu steil bergauf geht, hat man die Wahl: Die beiden Pfade kommen später wieder zusammen. Bei einer zweiten Gabelung haben wir den linken, steileren Weg gewählt.

Menschen - sonst eher selten gesehen ausserhalb der Hot Spots
Menschen – sonst eher selten gesehen ausserhalb der Hot Spots

Nach etwas Anstrengung erreicht man die Albkante und wendet sich nach links. Auf dem HW1 erreicht man nach einem weiteren sanften Anstieg den Aussichtsfelsen Gießstein (791 m ü. NN). Weit blickt man über das Echaztal bis nach Honau und zum Schloss Lichtenstein.

Weiter geht es auf dem HW1/HW5 (die beiden Hauptwanderwege des Schwäbischen Albvereins fallen hier für ein kurzes Wegstück zusammen) zum Schloss Lichtenstein. Es geht stetig bergab und bergauf, so kommen noch einige Höhenmeter dazu. Links gibt es immer wieder schöne, teils atemberaubend über dem Tal hängende Aussichtspunkte wie etwa den Breitenstein.

Hier kann man an Sonn- und Feiertagen tatsächlich mal Ansammlungen von Menschen beim Wandern antreffen, was sonst auf den Haupt- und Nebenwegen der Alb eher sehr selten ist.

Im Schlosshof (2/1 €)
Im Schlosshof (2/1 €)

Kurz vor dem Schloss überquert man ein Sträßchen, die Schlösslessteige. Leider ist sie gesperrt, sonst könnte man ihr nach unten zum Ausgangspunkt folgen. Stattdessen kommt man in den Genuss, das Wahrzeichen des Landkreises Reutlingen zu bestaunen: Zum Schloss Lichtenstein (817 m ü. NN) geht es nur noch wenige Meter bergauf. Rechts kann man zuschauen, wie sich Jung und Alt im Klettergarten abkämpfen. Zur Einkehr laden Altes Forsthaus und Schlossschenke. Wer Schloss Lichtenstein noch nicht kennt: Die 2 bzw. 1 Euro Eintritt für den Schlosshof lohnen sich allemal: Der Anblick ist märchenhaft! Für Interessierte gibt es ausserdem zusätzlich Führungen im Schloss.

Dem HW1 am Schloss vorbei folgend erreicht man das Hauff-Denkmal mit einem weiteren tollen Blick auf das Echaztal und die Traifelbergfelsen. Etwas weiter erreicht man die Ruine Alter Lichtenstein – auch hier lohnt sich der 180°-Blick. Man geht den Weg durch die Ruine und weiter den schmalen Pfad hinab. Links oben sieht man imposante Felsen. Dieser Teil der Wanderung ist der schwierigste: Der Pfad quert den sehr steilen Hang und ist teils sehr schmal. Man muss über Baumstämme oder Äste steigen. An einer besonders rutschigen Stelle wurde ein Halteseil angebracht. (Wer diesen Pfad nicht gehen möchte, für den gibt es mehrere Alternativen, z.B. von der Ruine aus zunächst dem HW1 weiter folgen und dann der Beschilderung zur Echazquelle. Von dort ebenfalls mehrere Möglichkeiten zurück nach Unterhausen.)

Der Pfad macht mehrere Serpentinenkurven. Bei einer Stelle, wo viele Felsbrocken liegen und wo der Albverein eine sog. Felsenkasse aufgestellt hat, geht es links. Weiter unten erreicht man einen breiten Waldweg, dem man nach links folgt (nicht ganz nach Honau hinabgehen). Hier geht es stets leicht bergab und parallel zur B312 (die man laut hört) in Richtung Unterhausen. Kurz vor den ersten Häusern kommt von links die (gesperrte) Schlösslessteige herab, dann erreicht man die Oberhausener Steige. Von hier auf gleichem Weg zum Ausgangspunkt.

Länge: ca. 8,5 km
Dauer: ca. 2,5 h
Anstiege: ca. 300 Höhenmeter zu Beginn, danach leichtes Auf und Ab
Aktuelle Wegbeschreibung vom April 2013

Download albtips-de-Giesstein-Lichtenstein.gpx (.zip)

Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Auf dem Sonnenweg steil hinauf zu den Traifelbergfelsen, dann über das Naturschutzgebiet Greuthau und Schloss Lichtenstein zurück nach Honau (braun)
Aussichtsreicher Spaziergang zum Gießstein oberhalb des Echaztals (gelb)

Durch Höllenlöcher zum himmlischen Aussichtspunkt Buckleter Kapf

Eine herbstliche Runde durch den langsam bunter werdenden Wald, am Albtrauf entlang, durch Höllenlöcher, ganz nah an einer Biosphärengebiets-Kernzone, mit einem ungewohnten Ausblick auf die Burgruine Hohenurach und einer schönen, weiten Aussicht auf das Albvorland rund um Metzingen.

Vom Wanderparkplatz am Ortseingang von Hülben (aus Richtung Urach kommend links) aus folgt man dem Asphaltweg mit Wegzeichen Rote Gabel über Felder und Wiesen.

Später im Wald, wo die Rote Gabel rechts abzweigt, bleibt man geradeaus auf dem Schotterweg durch den Wald. Nach einer Linkskurve geht man weiter leicht bergab. Dort, wo man auf den schmalen Waldweg am Albtrauf stößt, biegt man scharf rechts auf diesen Pfad ab und geht parallel zum Herweg an der links liegenden Albkante entlang. Gleich zu Beginn gibt es einen kleinen Aussichtspunkt mit Blick zu den Rutschenfelsen und zum Hohenurach.

Ab hier folgt man erneut stets dem Wegzeichen Rote Gabel leicht bergauf, immer am Albtrauf entlang. Links befindet sich eine Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, Hinweisschilder sind inzwischen angebracht worden. Manche alten Pfade hinunter nach Bad Urach sind noch erkennbar, aber sie werden nicht mehr gepflegt und dürfen auch nicht mehr begangen werden.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Bald schon sieht man, wie sich die im wahrsten Sinne die Erde auftut. Immer größere Spalten zeigen sich am Wegrand. Die sogenannten Höllenlöcher entstehen, wenn der Albrand im Zeitlupentempo abrutscht. Ein kurzes Stück kann man direkt durch so eine Felsspalte wandern oder oben auf dem parallel verlaufenden Weg bleiben.

Kurz danach macht der Wanderweg einen Rechts-Links-Schwenk. Leider fehlt hier eine Rote Gabel, aber dafür weißt ein Kernzonen-Schild darauf hin, dass es nicht geradeaus weitergehen kann. Man wandert nun immer weiter an der Albkante entlang bis zum Buckleter Kapf, einem schönen Aussichtspunkt über dem Ermstal mit Blick hinab nach Metzingen, zum Weinberg und weit ins Albvorland.

Man dreht der Aussicht den Rücken zu und wählt den mittleren Weg in den Wald hinein. Auf diesem Schotterweg wandert man geradeaus, dann leicht links – von rechts kommt ein Weg dazu – und bei einer Kreuzung weiter geradeaus. Nach der Lichtung geht man vor dem Waldrand rechts auf einen Wiesenweg und kurz danach in den Wald.

Nach dem Wald bleibt man nah am linken Waldrand, bis der Weg wieder in den Wald hinein führt. Wenn man erneut aus dem Wald herauskommt, sieht man über die Häuser von Hülben. Es ist nicht mehr weit bis zur Straße, wo sich rechts der Ausgangspunkt befindet.

Länge: ca. 7 km
Dauer: ca. 2 h
Anstieg: leichter Anstieg am Albtrauf entlang

Download albtips-de-Hoellenloecher-BuckleterKapf.gpx (.zip)

Sportliche Variante:
Wanderung Nr. 3 ab Bad Urach im Wanderbüchlein Wandern in und um Bad Urach
oder in der Mythos Schwäbische Alb App

Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen, um sie zu sehen)
Zwei lange Täler, hinauf zum Lauereckfels und am Heidengraben entlang (braun)
Hoch über Bad Urach am Felstrauf entlang und zur Wassersteinhöhle (gelb)

Felsen über dem Seeburger Tal und der unbekannte Wasserfall bei Urach

Helle Felsen zwischen buntem Laub: Eine der vier schönsten Jahreszeiten auf der Schwäbischen Alb hat begonnen! Besonders schön sind jetzt die Touren am Albtrauf oder in den tief eingeschnittenen Tälern wie etwa dem Seeburger Tal.

Start ist am Wanderparkplatz Schorrenfels von Bad Urach kommend kurz vor Sirchingen. Zunächst geht man zurück zur L249, überquert diese und nimmt etwas nach rechts versetzt den asphaltierten Feldweg in Richtung Sirchinger Ortsrand (mit Wanderzeichen gelbes Dreieck markiert). Man stößt die Alte Straße und folgt dieser nach links hinauf.

Kurz danach führt ein Feldweg links hinab in den Wald. Auf diesen biegt man ein, geht allerdings gleich rechts auf den parallel verlaufenden Wiesenweg, der zum rechten Waldrand hinauf führt. Dann rechts und bei einer Baufirma links.

Es gibt mehrere Hinweisschilder an und bei einem Masten. Man folgt dort dem Feldweg weiter geradeaus leicht bergab auf den Waldrand zu. Dort geht ein steiler Waldweg halbrechts hinab zum Sirchinger Wasserfall.

Dort befindet sich ein mit Steinen umfasster Quellteich (Fischerbrunnen), eine Wasserrinne und ein kleiner Wasserfall, der allerdings nicht mit seinem berühmten Pendant, dem Uracher Wasserfall, mithalten kann. Die Aussicht auf die gegenüberliegenden Felsen oberhalb des Seeburger Tals allerdings kann es.

Man nimmt den selben Weg zurück, aber schon gleich nach der Rechtskurve zweigt ein schmaler, leicht zu übersehender Weg nach links ab. Der schmale Weg führt am Traufhang entlang eine Weile durch den Wald. Die Abzweigung scharf nach rechts übersieht man leicht, aber es gibt sowohl ein Wanderzeichen als auch eine auf einem Baum gemalte 54. In zwei Serpentinen erreicht man einen breiteren Schotterweg, dem man nach links folgt.

Fotos vom 10.10.2010

Auf diesem Weg passiert man die ehemalige Burg Blankenhorn, wo sich ein wunderbarer Ausblick über das obere Ermstal von der Ruine Hohenwittlingen bis nach Seeburg und Schloss Uhenfels bietet. Von einer Burg ist allerdings maximal noch ein Burggraben zu erkennen.

Weiter geht es auf dem breiten Waldweg leicht bergan. In einer Rechtskurve bietet sich ein Abstecher zum Schlupffels an. Er befindet sich im Wald, man hat kaum eine Aussicht ins Tal, aber der Fels ansich ist sehenswert.

Zurück auf dem Hauptweg überquert man eine Lichtung, nach der man rechts abbiegt. Ein letztes Stück durch den Wald und man gelangt auf ein Asphaltsträßchen. Am Waldrand nimmt man links einen Wiesenweg hinauf auf den Blasenberg, oben auf dem Feldweg rechts mit schönem Ausblick über die Albhochfläche.

An einer T-Kreuzung wendet man sich nach rechts hinunter, dann wieder links leicht bergauf. Bei der nächsten T-Kreuzung folgt man dem Weg mit Wegzeichen Gelbes Dreieck nach rechts. Leider ereilt viele Albvereins-Nebenwege das Schicksal asphaltiert zu werden. Nun hält man stets auf den Ortsrand von Sirchingen zu. Nach Überquerung von zwei Straßen geht es weiter geradeaus in den Heerweg.

Nachdem man Sirchingen hinter sich gelassen hat, bieten sich schöne Blicke über die Albhochfläche. Der Weg zweigt rechts ab, dann hält man sich links. An der Kreuzung in der Senke geradeaus und kurz vor der Hütte am Waldrand rechts auf einen Schotterweg. Dieser macht eine Linkskurve und überquert dann einen Asphaltweg.

Sobald man den Waldrand rechts von sich hat, geht man noch etwas weiter bis ein schmaler Pfad (Wegzeichen Gelbes Dreieck) rechts abzweigt. Wenige Meter weiter wendet man sich nach rechts auf den Pfad am Altrauf entlang. Dieser führt am Schorrenfels vorbei, der schöne Ausblicke auf das Seeburger Tal und die gegenüberliegenden Felsen bietet.

Vom Schorrenfels aus bleibt man weiter am Albtrauf. Der Pfad trifft auf einen breiten Waldweg. Geht man dort rechts, erreicht man nach kurzer Zeit den Ausgangspunkt.

Länge: ca. 10 km
Dauer: ca. 3 h
Anstieg: Vom Sirchinger Wassserfall zur Ruine Blankenhorn

» Download albtips-de-Sirchinger-Wasserfall-Schorrenfels.gpx (.zip)


Diese Wanderung war ursprünglich inspiriert von zwei Wanderungen aus dem kleinen Wanderführer Wandern in und um Bad Urach, und zwar die Wanderung mit dem Wegzeichen 54 (auf rotem Grund) und den Spaziergang 50 (auf gelbem Grund). Man findet beide Touren auch in der Mythos Schwäbische Alb App.

Wanderung 54 (laut Wanderbuch): 4,7 km + 196 m
Spaziergang 50 (laut Wanderbuch): 2,3 km + 86 m

Wandervorschlag in der Nähe:
» Durch das Auental zu einem Felsbogen, vorbei an Albbüffeln und Wild (gelb)