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Radtour durch den Truppenübungsplatz, Trailfinger Schlucht und Ermstal

Nachdem mich albträufler auf dem Weg nach Schelklingen an der B28 kurz vor Feldstetten aus dem Auto „geworfen“ hat, habe ich mich mit dem Fahrrad auf den Heimweg gemacht. Vom Parkplatz am Rande des ehemaligen Truppenübungsplatzes geht es erst mal ein paar Meter bergauf, damit man an diesem frischen „Sommer“tag erst mal warm wird. Durch die Einsamkeit des Truppenübungsplatzes geht es dann mehrere Kilometer durch hügeliges Terrain. Nach einer kurzen Abfahrt trifft man nach 7 Kilometern auf die erste Kreuzung. Links gehts zum Alten Lager, ich fahre rechts. An der nächsten Kreuzung gehts links Richtung Gruorn, einem Dorf mitten im Truppenübungsplatz, welches bei der Einrichtung desselben geräumt wurde. Es stehen nur noch die liebevoll wieder aufgebaute Kirche und die „Schule“.

Fotos von früheren Touren

Nach einer kleinen Runde durch das ehemalige Dorf gehts ein kurzes Stück zurück und dann rechts ab Richtung Trailfingen. Auf dem kurzen Bergaufstück besteht die Gefahr eines Hinterhalts. Links im Gebüsch liegen ein Paar Pappsoldaten im Anschlag. Auf der anschließenden Abfahrt überquert man die alte Panzerstraße, die heute als Teststrecke verwendet wird und die Grenze des Truppenübungsplatzes bildet. Also auf querende LKWs aufpassen.

Wenige Meter danach biegt man rechts nach Trailfingen ab. Am Ortsausgang geht es unmttelbar rechts. Der Weg führt in die Trailfinger Schlucht. Wer Grillen will, findet ziemlich am Anfang der Schlucht einen kleinen Grillplatz. Nachdem man bisher immer auf Asphalt gefahren ist, kommt jetzt ein schmaler Schotterweg, der an schönen Tagen durch Wanderer gut frequentiert ist, also ist diesen Sommer so gut wie niemand unterwegs. Vorbei am Ursprung der Erms führt der Weg nach Seeburg. Wer das Pech hat in der Trailfinger Schlucht vom Regen überrascht zu werden, findet am Ausgang der Schlucht einen Unterstand.

Sobald man auf die Landstraße in Seeburg trifft, fährt man nach links und kommt nach wenigen Metern zur Kreuzung mit der B465, die durchs Ermstal führt. Als Radfahrer fährt man geradeaus über die Kreuzung. Dahinter beginnt ein Radweg, der durch das gesamte Ermstal abwärts führt. Leider wird die B465 dieses Jahr zwischen Seeburg (ab Abzweig Wittlingen) und Bad Urach komplett erneuert. Da der Radweg aus diesem Grund als örtliche Umleitung benutzt wird, muß man den Radweg nach kurzer Zeit wieder verlassen, wenn man nicht entgegen der Einbahnstr. fahren will. Die ausgeschilderte Umleitung führt zurück auf die B465 mitten durch die Baustelle. Deswegen ist am Ende des Tages eine Reinigung des Rades und des Fahrers erforderlich.

Nachdem man diesen Abschnitt hinter sich gelassen hat, fährt man durch Bad Urach. Ab da ist die B465 wieder durch Autos befahren, deswegen hält man sich am Ortseingang rechts und kommt so automatisch zum mittelalterlichen Marktplatz. Man durchquert Bad Urach immer talabwärts in Richtung des Alb-Thermen. Der Radweg in Verlängerung der Straße die an den Alb Thermen vorbeiführt, führt dann über Streuobstwiesen nach Dettingen.

Hier wie auf der gesamten Strecke im Ermstal muß man sich stark konzentrieren um keinen Rad-Wegweiser zu verpassen, welche verglichen mit denen für Autos sehr klein sind und manchmal so ungünstig angebracht sind, daß man sie sehr spät sieht.

Hinter Dettingen führt der Radweg in Sichtweite der Ermstalbahn zum Bahnhof in Metzingen. Vor dem Bahnhof fährt man auf der Noyon-Allee links und überquert die Ulmer Straße. Nach wenigen Metern führt eine Unterführung unter der Bahnstrecke hindurch. Der ausgeschilderte Radweg führt durch ein Wohngebiet, zur Eichbergstr. (da wo die ganzen Outlet-Shopper parken). Am Rande des Gewerbegebiets vorbei, geht es zur alten Straße nach Reutlingen, die seit dem Bau der Metzinger Ortsumgehung zurückgebaut wurde.

Unter der B312 durch führt der Weg anschließend mal rechts, mal links der Bahnstrecke Metzingen-Reutlingen, vorbei am Hexenhäusle, dem Tierheim und dem Sondelfinger Bahnhof. Nach den Sondelfinger Sportplätzen wechseln man am Ende des Radweges auf die Reutlingerstr. deren Verlängerung  zur Rückseite des Reutlinger Hauptbahnhofs führt.

Insgesamt haben ich dann ca. 50 km hinter mich gebracht und bin dabei 600 Höhenmeter runter und 300 hoch gefahren. Das klingt viel, aber auch ein nicht unbedingt austrainierter „Athlet“ wie ich schafft das in 2, 5h Fahrzeit (Brutto 3,25h) ohne allzu großen Muskelkater am nächsten Tag zu haben.

Download albtips-de-TrueP-TrailfingerSchlucht-Ermstal.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Helle Steine, buntes Laub: Ruine Hohenurach, Eppenzill- und Hannerfelsen (gelb)
Goldener Oktober rund um Schillerhöhle, Hohenwittlingen und Ruine Baldeck (braun)
Durch enge, dunkle Täler unter hohen Felsen: Strohweiler Tour (hellblau)
Durch die Trailfinger Schlucht, vorbei am Ex-TrÜP und zurück nach Seeburg (graublau)
Den Hohenurach im Blick (grau)
Aussichtsreich am Rossfeld (dunkelgrau)
Zwei lange Täler, hinauf zum Lauereckfels und am Heidengraben entlang (pink)
Calverbühl, Sonnenfels, Rossfeld und die Obstbaumblüte im Ermstal (lila)
Durch das Auental zu einem Felsbogen, vorbei an Albbüffeln und Wild (grau)
Eningen: Durch Teufelsküche zum Gutenberg und zur Burgruine Achalm (graugrün)
Hoch über Bad Urach am Felstrauf entlang und zur Wassersteinhöhle (hellgrün)
Auf dem Burgenweg zum Mädlesfels, zum Übersberg und zum Immenberg (dunkelgrün)
Neuffener Heide, Ruine Hohenneuffen, Molach, Schlosssteige und alte Steige (orange)
Vom Schopflocher Torfmoor zu Randecker Maar, Zipfelbachtal und Pferch (rosa)
Grandiose Albtrauf-Blicke am Jusi und am Sommerberg (hellrot)
Weite Blicke, eine Ruine im Wald und ein versteckter Picknickplatz (dunkelrot)
Maigrün am Heimenstein, Reußenstein und am Neidlinger Wasserfall (anthrazit)

Von Schelklingen ins romantisch-verträumte Urspring und hinauf zu Ruinen

Diese große Runde bietet viele alb-typische Zutaten: zwei Burgruinen – eine die man als solche erkennt und eine, die man nicht gleich erkennt – zwei blau-leuchtende Karstquelltöpfe bei einem herzallerputzigst hergerichteten ehemaligen Kloster, eine Felsenheide, Täler, Wälder, Albhochfläche und nicht zuletzt eine Höhle.

Start ist am Parkplatz Hohle Fels an der B492 Richtung Blaubeuren am Ortsausgang Schelklingen (von dort nicht hinreichend ausgeschildert). Einen Besuch der Karsthöhle, in der einige wichtige Eiszeitkunst-Funde gemacht wurden, sollte man sich vor bzw. nach der Wanderung nicht entgehen lassen.

Vom Hohlefels (534 m ü. NN) geht es zunächst nach Schelklingen. Es gibt mehrere Varianten: erstens über den Radweg, zweitens wenig oberhalb links davon auf einem Wiesenweg am Waldrand mit schöner Aussicht und drittens zunächst ebenfalls auf dem Wiesenweg, dann nach ca. 200 m ab einem Bänkle scharf links hinauf zu den Felsen und an diesen entlang auf einem immer steiler werdenden und schwerer erkennbaren Pfad. Diese dritte Möglichkeit sollte man nur wählen, wenn man trittsicher und schwindelfrei ist und Spaß daran hat, wenig genutzte Pfade zu begehen und seinen Orientierungssinn im Kombination mit Karte/GPS zu nutzen!

Hat man die Höhe des ersten Felsens erreicht, überquert man den Felsgrat. Rechts oben sieht man einen weiteren Felsen. Auf dem Grat kann man links zum Felsvorsprung (ca. 600 m ü. NN) gehen und den Blick nach Schelklingen genießen. Hier ist wie gesagt immer noch Trittsicherheit gefordert. Weiter geht es auf der anderen Seite des Felsgrats zunächst parallel zum Hang, dann leicht bergauf, bis man auf einen etwas breiteren Pfad trifft, der direkt vom Hohlefels herauf kommt (man befindet sich dementsprechend oberhalb der Höhle). Weiter oben wird der Pfad zu einem breiten Waldweg, auf dem derzeit das Gras teils hüfthoch steht (ggfs. Zeckengefahr). Bald schon geht es aber nach rechts auf einen gepflegten Schotterweg und schließlich an einer Gabelung (ca. 650 m ü. NN) rechts und nach der Linkskurve stets bergab. Am Steinbruch trifft man wieder auf den Radweg.

Nach der Bahnunterführung biegt man links auf die B492 und an der großen Kreuzung rechts in die Bahnhofstraße Richtung Zentrum Schelklingen (540 m ü. NN) ab. Vor der Brücke über die Ach geht es links auf den Uferweg. Ab hier folgt man stets dem gut ausgeschilderten HW2 (Wegzeichen Rotes Dreieck) bis kurz hinter die Ruine Muschenwang, die mit 4,5 km angegeben wird.

Hinweis zum HW2: Offenbar gibt es hier mehrere Varianten des Hauptwanderwegs 2. Unser Hinweg führt der Beschilderung vor Ort entsprechend links der Ach nach Urspring. Auf den Wanderkarten ist der HW2 jedoch rechts des Bächleins eingezeichnet. Mindestens eine dritte Variante – unser Rückweg – führt über die Ruine Hohenschelklingen. Man kann also fast immer dem Wegzeichen Rotes Dreieck folgen, man muss nur die jeweils richtige Variante erwischen.

Man geht also links der Ach, dann kurz rechts und später wieder links davon an Wiesen und Feldern entlang bis zum kreisrunden, bläulich schimmernden Achtopf (535 m ü. NN) an der Dreikönigsmühle.

Auf dem Sträßchen sind es noch etwa 500 m bis zum ehemaligen Kloster Urspring, in dem die Gebäude wie in einem Freilichtmuseum sehr schön hergerichtet sind und man viel Geschichtliches erfahren kann. Dieses kleine Miniatur-Örtchen ist ein touristischer „Geheimtipp“ und eine echte Alternative zum oft überlaufenen Blaubeuren – nicht zuletzt wegen seiner intensiv blau leuchtenden Karstquelle des Bächleins Urspring, das kurz hinter dem Achtopf in die Ach mündet.

Man überquert den Wanderparkplatz und folgt dem HW2 nach links mäßig steil bergauf, stets geradeaus. Bei Erreichen der Höhe (ca. 700 m ü. NN) muss man den direkt geradeaus führenden, breiten Schotterweg ignorieren und wenige Schritte nach rechts machen, um die parallel dazu verlaufende Fortsetzung des HW2 und das Wanderzeichen Rotes Dreieck sehen zu können. (Variante: Wer sich die kaum erkennbare Ruine Muschenwang sparen möchte, kann hier abkürzen: Einfach nach rechts in Richtung Hausen abbiegen. Ersparnis: ca. 8 km).

Es geht bergab und nach Überquerung eines breiten Waldwegs bergauf. Erblickt man bei einer Lichtung die Mauern des Hofguts Muschenwang (725 m ü. NN) wendet man sich nach rechts in den Wald und kurz darauf nach links. Auf diesem Waldweg wandert man eine Weile geradeaus.

Bei der Gabelung im Wald biegt man links ab. In einer Rechtskurve erreicht man die Ruine Muschenwang (ca. 720 m ü. NN), von der zunächst nur ein kleines Schild zeugt. Nach links führt ein Trampelpad zu einer winzigen Lichtung mit einer (vermutlich illegalen, weil im Wald gelegenen) Feuerstelle, auf der sich aber schon ein Ameisenhaufen ausbreitet. Von einer Burg erahnt man aber nur den Graben und die Lage am Steilhang.

Nach einem weiteren kurzen Stück auf dem HW2, der vom Schotterweg auf einen Waldweg halbrechts abzweigt, geht es nach einem minimalen Anstieg und einem winzigen Rechtsschwenk des Weges rechts auf einen breiten, geschotterten Waldweg ab. Beim nächsten querenden Schotterweg links bis zum Zusammentreffen mit dem Weg mit Wegzeichen Rote Raute, dort rechts zunächst durch den Wald, dann am rechten Waldrand entlang. An der Gabelung vor dem Wald links, ebenfalls am rechten Waldrand weiter bis zum Wanderparkplatz westlich von Hausen.

Nach dem Parkplatz und ganz kurz vor der Landstraße L240 biegt ein Weg rechts ab. Über Wiesen, dann durch den Wald führt er durch das Breisental zu der Kreuzung, an der man zuvor die Wanderung hätte abkürzen können. Dementsprechend geht es hier nun links in Richtung Hausen ob Urspring (721 m ü. NN). Nach einer Rechts- und einer Linksabzweigung überquert man die Straße und biegt gleich rechts in die Neue Straße ein. An deren Ende wendet man sich nach links und gleich wieder nach rechts auf einen betonierten (autsch!) Feldweg, der schnurgerade über die Felder auf den Wald zuhält. Ab hier findet man auch wieder das Wanderzeichen des HW2 – allerdings nicht den leisesten Hinweis auf die Ruine Hohenschelklingen.

Kurz vor dem Wald rechts und wieder links. Vor der Hangkante im Wald wendet man sich nach rechts. Nach einem erneuten Rechts-Links-Schwenk geht es bergab, teils über Stufen, auf einem enger werdenden Grat bis zur Ruine Hohenschelklingen (622 m ü. NN). Der Turm ist begehbar und bietet einen schönen Rundblick.

Unterhalb des Turms wandert man über eine einzigartig schöne Felsenheide, die zu einer Rast und zum Bestaunen der Landschaft einlädt. Unten in Schelklingen angekommen geht es geradeaus in die Bahnhofstraße und von dort zurück zum Ausgangspunkt, wie anfangs beschrieben entweder auf dem Radweg oder auf dem rechts oberhalb verlaufenden Wiesenweg, der kurz nach dem kleinen Freibad vom Radweg abzweigt.

Länge: ca. 19,5 km
– Variante ohne Ruine Muschenwang: ca. 12 km
Dauer: ca. 6 h gesamt
Anstiege: am Hohlefels (nur 3. Variante), von Urspring Richtung Muschenwang
Schwierigkeit: mittel (schwer ist nur die 3. Variante am Hohlefels)

In die Gegenrichtung wäre diese Wanderung sicherlich mindestens genau so schön.

» Download albtips-de-Schelklingen-Urspring-Hausen.gpx (.zip)


Wandervorschlag in der Nähe:

» Schlossmauerreste, der doppelte Jägerstein und die Felsschlucht im Bärental

Spaziergang zum Ipf

Bei schönem Wetter, aber mit viel Wind, ging es am Samstag in den frühen Vormittagsstunden endlich zum Ipf nach Bopfingen. Auf dem Weg von Bopfingen nach Kirchheim am Ries geht es zum Informationszentrum Ipf und einem Wanderparkplatz. Der Parkplatz befindet sich direkt neben einem Infomationspavillon und so kann man sich gleich am Startpunkt darüber informieren, was den Hausberg Bopfingens so besonders macht.

Der Ipf ist ein Zeugenberg der Schwäbischen Alb und fällt schon von weitem durch seine unverkennbare Form auf. Es ist aber nicht nur das Aussehen, das diesen Berg so besonders macht: einst haben auf dem Ipf die Kelten eine große Festung gehabt. Schon von weitem und auch auf dem Plateau des Gipfels kann man noch heute die Wallanlagen der einstigen Befestigungsanlagen mühelos erkennen und in einem Museum in Bopfingen werden archäologische Funde vom Ipf ausgestellt.

Vom Parkplatz folgt man einem der Wege auf dem Gipfel. Auch am Wegesrand lernen wir noch etwas über den Ipf oder auch über das benachbarte Nördlinger Ries. Auf dem Gipfel erwartet uns eine wunderschöne Aussicht, die bei guter Wetterlage bis zu den Alpen reichen soll. Die Alpen habe ich zwar nicht gesehen, aber ich fand den Ausblick atemberaubend. Für den Rückweg kann ebenfalls zwischen verschiedenen Wegen gewählt werden. Wie man auf den Bildern sehen kann, hat das schöne Wetter bei mir nicht gehalten, weshalb bei mir der kürzeste Weg die erste Wahl war.

Karte und GPX-Download

Wer nicht nur einen kleinen Spaziergang zum Ipf machen will, kann eine Wanderung mit dem Besuch der Burgruine Flochberg oder beim Schloß Baldern verbinden.