Schlagwort-Archive: Tuttlingen

Vulkankrater Höwenegg

Der Vulkankrater Höwenegg ist der nördlichste Hegauvulkan und im Gegensatz zu den anderen kein kegelförmiger Berg sondern ein tiefes Loch. Ein schöner Rundweg mit überraschenden Ausblicken führt dorthin.

Hier trifft die Schwäbische Alb auf den Hegau. Der Vulkankrater Höwenegg gehört noch zum Landkreis Tuttlingen, aber vom höchsten Punkt hat man – je nach Wetterlage – einen schönen Blick auf den Bodensee und auf den Vulkankegel Hohenkrähen. Man erreicht den Wanderparkplatz Höwenegg von Immendingen aus über die L 225.

Man überquert die Landstraße, folgt dem Höwenegg-Rundweg (Holzschilder) Richtung Gundelhof und biegt dort links ab ins Naturschutzgebiet. Nach insgesamt 1 km erreicht man den Vulkankrater, in dem tief unten ein See blau und grün schimmert. Nicht alles ist jedoch natürlich dort, denn es handelt sich um einen ehemaligen Steinbruch.

Da hier auch einer der Premiumwanderwege „Donau-Wellen“ vorbeikommt, wartet auf die Besucher eine Bank (fast) an der Stelle mit dem schönsten Ausblick. Man kann entweder dem breiten Schotterweg links folgen oder den Kratersee auf einem abenteuerlichen Pfad umrunden. Zu Beginn sind Wanderstiefel und Trittsicherheit hilfreich, später wird der Weg wieder einfacher und man kommt südlich des Kraters wieder auf den Hauptweg.

Dieser führt anschließend durch den Wald. Den ersten Rechtsabzweig von Wanderwegen ignoriert man und folgt erst beim zweiten Abzweig dem Trampelpfad nach rechts. So kommt man zum Ausgangspunkt zurück.

Hinweis: Wer die Ruhe liebt, sollte nicht unter der Woche kommen. Gleich nebenan wird auf einem ehemaligen Kasernengelände ein Forschungszentrum eines großen Autoherstellers gebaut und das geht nicht leise vonstatten.

Länge: 2,5 km
Dauer: 1 h
Anstiege: steile Pfade rund um den Krater

Dowload albtips-de-Vulkankrater-Hoewenegg.gpx (.zip)

 

Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Donauversickerung: Wandern im trockenen Flussbett der jungen Donau
Premiumweg Hewensteig

Der Denkinger Albabtrieb 9.-11.10.2015

Rudolf Wuhrer
Seit dem Jahre 2006 findet in der Gemeinde Denkingen, am Fuße der Schwäbischen Alb, alle drei Jahre ein einmaliges farbenfrohes Ereignis statt – der Denkinger Albabtrieb. Vom 09. bis 11. Oktober 2015 ist es wieder soweit.

Die 2.500 Einwohner zählende Gemeinde wird sich erneut auf den Ansturm von über 20.000 Besuchern rüsten, welche den Abtrieb der 1.000 Schafe durch den Ort miterleben wollen. Die beiden ortsansässigen Schäfer Oliver und Lothar Lohmüller treiben, begleitet von ihren treuen Schäferhunden, die Schafherde von den Höhen des Klippenecks auf die Herbstweiden im Tal. Ein bunter Umzug mit Musikkapellen, Volkstanzgruppen und Wagen mit bäuerlichen Motiven schließt sich dem Zug der Schafe durch den Ort an.

Den ganzen Sommer über weiden die Schafe auf den saftigen Bergwiesen und weiden so den Segelflugplatz sowie die umliegenden Wiesen und Wachholderheiden ab. In luftiger Höhe finden die Schafe beste Bedingungen und leisten ihren wichtigen Beitrag zur Offenhaltung der Landschaft. Sie gehören zum Klippeneck wie die Segelflugzeuge welche im Sommer ihre Kreise über dem Denkinger Hausberg ziehen. Ohne diese natürlichen Rasenmäher wäre die Hochebene des Klippenecks längst verbuscht und verwaldet. So aber ist diese Hochfläche ein Refugium für zahlreiche zum Teil seltene Pflanzen und Tiere, vom Wachholder über die Silberdistel und den verschiedenen Enziansorten.

Am Sonntag, den 11. Oktober 2015 ist es dann wieder soweit. Schäfer und Schafe machen sich auf um aus 1.000 m Höhe hinab ins Tal zu wandern.

Schon ab 10.00 Uhr bietet ein Handwerkermarkt, vornehmlich Produkte rund ums Schaf. Ob Seife aus Schafsmilch, gefilzte Produkte aus Schafwolle, eine deftige Schafswurst, Lammfell oder Käse, rund ums Schaf ist alles zu haben. Abgerundet wird das Ganze noch durch die Vorführung der Schafsschur und einer Filzstraße, bei der die Besucher die einzelnen Schritte des Filzens beobachten und ausprobieren können. So hat sich Denkingen das ganze Jahr über längst zu einem Treffpunkt auch international bekannter Filzerinnen und Filzer entwickelt.

Neben einem großen Festzelt sorgen auch verschiedene kleine Essenstände für die Verpflegung der Besucher. Imker bieten ihren Honig an, der Besenbinder gibt alte Handwerkskunst zum Besten und der Verkauf von Schmuck oder auch praktischem Handwerksgerät runden den Markt ab.

Um 13.30 Uhr beginnt dann der große Albabtrieb. Er ist einmalig ist in unserer Region. Im Unterschied zu den Alpabtrieben etwa im Allgäu, sind es keine herausgeputzten Kühe die durch den Ort ziehen, sondern eine nicht enden wollende Herde wolliger Schafe. Angeführt von einer kleinen buntgeschmückten Ziegenherde, klingt aus tausend Kehlen das „Mäh“ im Chor durch Denkingens Straßen. Wenn die Schafe etwas aufgeregt und dicht gedrängt durch das Spalier der Zuschauer laufen, herrscht bei diesen eine andächtige, ja feierliche Stille. Für einen Augenblick scheint die Zeit still zu stehen und die alte Zeit der Wanderschäfer kehrt in die Erinnerung manches älteren Zuschauers zurück. Momente die unvergessen bleiben.

In der Ferne kündigt schon der Marsch der Denkinger Musikkapelle den frohen Festumzug der Handwerker und Bauern an. Geschmückte Pferdewagen und Volkstanzgruppen in ihren edlen Trachten, Esel-, Ziegen- und Reitergruppen wechseln sich ab mit fröhlichen Kindergruppen. Jetzt darf auch geklatscht um mitgesungen werden. Und mancher Trachtler zieht ehrbezeugend den Hut, wenn er vorbei an der Ehrentribüne den hohen Festgästen aus Region und Land seine Aufwartung macht. Schirmherr des diesjährigen Albabtriebs ist übrigens Guido Wolf, der CDU- Fraktionsvorsitzende im Landtag, der zu dem Denkinger Albabtrieb noch aus der Zeit als Landrat im Landkreis Tuttlingen eine ganz besondere Verbundenheit besitzt.

Jeder Albabtrieb beinhaltet einen besonderen Schwerpunkt. So steht 2015 der Hund mit dem Dog-DanceTurnier am 09.10. und 10.10.2015 im Mittelpunkt. Hierbei geht es in diesem jahr auch um die Deutsche Meisterschaft im Freestyle. Insgesamt sind am Freitag, den 09.10.2015 106 und am Samstag dann 97 Starter am Start bevor der Wettbewerb dann am Samstagnachmittag mit dem spannenden Finale seinen Höhepunkt erreicht.
Neben der amtierenden Europameisterin aus Deutschland, Sandra Roth nehmen auch die Europameisterteams aus der Schweiz, Frankreich, Tschechien und Deutschlands sowie weitere Teams aus Österreich und Italien teil.
Bei diesem Tanz-Wettbewerb für Hund und Mensch stehen Teamarbeit, Spaß und Motivation im Vordergrund. Ein Mensch, ein Hund und ein passendes Musikstück bringen in perfekter Harmonie ein Publikum zum strahlen und animieren die Kampfrichter hoffentlich zu höchsten Punktzahlen.

Seit ein paar Jahren steuert die Denkinger Narrenzunft gegen Halloween, indem sie den alten Brauch des Rübenschnitzens für die Kinder aktiviert hat. Dieses findet am Samstag, den 10.10.2015 statt, wobei dann bei Einbruch der Dämmerung ein Rübengeisterumzug mit den selbst gebastelten Rübengeistern stattfindet.

Mit einem Oktoberfest mit den „Dirndlknacker“ am Freitagabend im großen Festzelt und einem Stimmungsabend am Samstag mit den Hirsch-Buben ist an diesem Festwochenende auch für mächtig Stimmung und Party gesorgt.

Für die kleine Gemeinde Denkingen im Landkreis Tuttlingen ist dieses überregionale Fest immer eine besondere Herausforderung. Seit Monaten laufen die Planungen und Vorbereitungen. In der Zwischenzeit kommen Besucher aus dem ganzen Land und dem angrenzenden Ausland um mit zu feiern. Schließlich findet ein Albabtrieb auch nur alle drei Jahre statt und ein einmaliges Ereignis ist es darüber hinaus auch noch.

www.denkingen.de

Wie man es nicht machen sollte!

Kleine Anleitung zum Nicht-Nachmachen!
Eigentlich weiß man das, man lernt es von klein auf, und doch – manchmal „vergisst“ man die einfachsten Regeln:

Wenn Gewitter angesagt ist,
– geht man nicht erst nachmittags los,
– geht man nicht zu einem wie auch immer gearteten höchsten Punkt von irgendwas,
– plant man den Rückweg nicht durch ein enges Tal.

Der Rest ist eine Geschichte in Bildern:

Vom Witthoh aus genießt man meist einen schönen Blick hinunter zum Bodensee, in den Hegau und mit viel Glück sogar zu den Alpen. Er gehört zur Hegaualb, also zur Schwäbischen Alb, ist Teil des Höhenzugs Die Egg und Teil der europäischen Hauptwasserscheide zwischen Donau und Rhein. Außerdem trennt er das Wegenetz des Albvereins im Norden von dem des Schwarzwaldvereins im Süden.

Am Abend des 28. Juli 2014 entlud sich dort ein mächtiges Gewitter mit unwetterartigen Regenfällen. Aus Wiesen flossen Bäche, die sich in die engen Täler ergossen. Wege wurden weggespült, ganze Bäume einfach mitgerissen. Tote Mäuse wurden aus überfluteten Äckern auf die Feldwege gespült. In den nahegelegenen Orten Hattingen und Emmingen-Liptingen waren Straßen und Keller überflutet.