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Grün-goldener Oktober am schönsten mit Blick auf die Traifelbergfelsen

Wenn sich die für die Schwäbische Alb so typischen Buchenwälder verfärben, gibt es nichts Schöneres als die Traifelbergfelsen zwischen dem bunten Laub herausleuchten zu sehen. Den besten Blick hat man natürlich vom gegenüberliegenden Albtrauf zwischen Gießstein und Schloss Lichtenstein.

Dieser Wandervorschlag beginnt in Lichtenstein-Unterhausen (507 m ü. NN), dort wo die Oberhausener Steige rechts von der B312 abzweigt (Schild: Nebelhöhle bzw. MTB-Zeitfahrstrecke). Dort gibt es leider KEINEN Wanderparkplatz. Am besten man sucht sich einen Parkplatz in einer der Seitenstraßen.

Nach ein paar Metern auf der Oberhausener Steige folgt man dem Wegzeichen Blaues Dreieck wenige Stufen hinauf. Man überquert die Steige und wandert geradeaus auf den schmalen Pfad weiter. Erneut trifft man auf die Steige, die man nach links bis zur nächsten Rechtskurve begeht. Dort setzt sich der Pfad fort. Steil geht es hinauf. Die Wegzeichen mit dem blauen Dreieck sind nur sehr spärlich vorhanden. An der ersten Gabelung, wo es links sanft und rechts parallel dazu steil bergauf geht, hat man die Wahl: Die beiden Pfade kommen später wieder zusammen. Bei einer zweiten Gabelung haben wir den linken, steileren Weg gewählt.

Menschen - sonst eher selten gesehen ausserhalb der Hot Spots
Menschen – sonst eher selten gesehen ausserhalb der Hot Spots

Nach etwas Anstrengung erreicht man die Albkante und wendet sich nach links. Auf dem HW1 erreicht man nach einem weiteren sanften Anstieg den Aussichtsfelsen Gießstein (791 m ü. NN). Weit blickt man über das Echaztal bis nach Honau und zum Schloss Lichtenstein.

Weiter geht es auf dem HW1/HW5 (die beiden Hauptwanderwege des Schwäbischen Albvereins fallen hier für ein kurzes Wegstück zusammen) zum Schloss Lichtenstein. Es geht stetig bergab und bergauf, so kommen noch einige Höhenmeter dazu. Links gibt es immer wieder schöne, teils atemberaubend über dem Tal hängende Aussichtspunkte wie etwa den Breitenstein.

Hier kann man an Sonn- und Feiertagen tatsächlich mal Ansammlungen von Menschen beim Wandern antreffen, was sonst auf den Haupt- und Nebenwegen der Alb eher sehr selten ist.

Im Schlosshof (2/1 €)
Im Schlosshof (2/1 €)

Kurz vor dem Schloss überquert man ein Sträßchen, die Schlösslessteige. Leider ist sie gesperrt, sonst könnte man ihr nach unten zum Ausgangspunkt folgen. Stattdessen kommt man in den Genuss, das Wahrzeichen des Landkreises Reutlingen zu bestaunen: Zum Schloss Lichtenstein (817 m ü. NN) geht es nur noch wenige Meter bergauf. Rechts kann man zuschauen, wie sich Jung und Alt im Klettergarten abkämpfen. Zur Einkehr laden Altes Forsthaus und Schlossschenke. Wer Schloss Lichtenstein noch nicht kennt: Die 2 bzw. 1 Euro Eintritt für den Schlosshof lohnen sich allemal: Der Anblick ist märchenhaft! Für Interessierte gibt es ausserdem zusätzlich Führungen im Schloss.

Dem HW1 am Schloss vorbei folgend erreicht man das Hauff-Denkmal mit einem weiteren tollen Blick auf das Echaztal und die Traifelbergfelsen. Etwas weiter erreicht man die Ruine Alter Lichtenstein – auch hier lohnt sich der 180°-Blick. Man geht den Weg durch die Ruine und weiter den schmalen Pfad hinab. Links oben sieht man imposante Felsen. Dieser Teil der Wanderung ist der schwierigste: Der Pfad quert den sehr steilen Hang und ist teils sehr schmal. Man muss über Baumstämme oder Äste steigen. An einer besonders rutschigen Stelle wurde ein Halteseil angebracht. (Wer diesen Pfad nicht gehen möchte, für den gibt es mehrere Alternativen, z.B. von der Ruine aus zunächst dem HW1 weiter folgen und dann der Beschilderung zur Echazquelle. Von dort ebenfalls mehrere Möglichkeiten zurück nach Unterhausen.)

Der Pfad macht mehrere Serpentinenkurven. Bei einer Stelle, wo viele Felsbrocken liegen und wo der Albverein eine sog. Felsenkasse aufgestellt hat, geht es links. Weiter unten erreicht man einen breiten Waldweg, dem man nach links folgt (nicht ganz nach Honau hinabgehen). Hier geht es stets leicht bergab und parallel zur B312 (die man laut hört) in Richtung Unterhausen. Kurz vor den ersten Häusern kommt von links die (gesperrte) Schlösslessteige herab, dann erreicht man die Oberhausener Steige. Von hier auf gleichem Weg zum Ausgangspunkt.

Länge: ca. 8,5 km
Dauer: ca. 2,5 h
Anstiege: ca. 300 Höhenmeter zu Beginn, danach leichtes Auf und Ab
Aktuelle Wegbeschreibung vom April 2013

Download albtips-de-Giesstein-Lichtenstein.gpx (.zip)

Wandervorschläge in der Nähe: (Karte auszoomen)
Auf dem Sonnenweg steil hinauf zu den Traifelbergfelsen, dann über das Naturschutzgebiet Greuthau und Schloss Lichtenstein zurück nach Honau (braun)
Aussichtsreicher Spaziergang zum Gießstein oberhalb des Echaztals (gelb)

Versteckte Kleinode zwischen Lichtenstein und Sonnenbühl

Auch jenseits der großen Highlights der Schwäbischen Alb gibt es viel zu entdecken. Diese kleine Runde führt durch ein vielfältiges Naturschutzgebiet mit Wald und typischer Wacholderheide und zu einem geologisch sehr interessanten Ort mit einer Wetterstation an einem Ort mit extremen klimatischen Bedingungen. Die Wanderung bzw. die Etappenziele sind nicht ausgeschildert. Man sollte also Karte, Beschreibung und/oder GPS zusätzlich zu Rate ziehen.

An der L230 zwischen Engstingen und Genkingen gibt es zwischen der Fußgängerbrücke und dem Abzweig zum Schloss Lichtenstein auf der rechten Seite einen Wanderparkplatz. Dort beginnt diese kleine Wanderung. Vom Parkplatz führen ein paar Treppenstufen zu einem Fußweg, dort geht man rechts auf Schotter und Asphalt. Bei Überquerung der Fußgängerbrücke sollte man einen Blick auf das Felsgestein werfen, das durch den Straßenbau hier freigelegt worden ist. Die Alb ist auf kargem Fels gebaut, nur dünn ist die Erdschicht.

Nach der Brücke geht es geradeaus weiter in den Wald, dann durch eine Rechtskurve, über eine Freifläche, wieder durch den Wald und dann geradeaus über eine Wacholderheide. Dies alles gehört zum Naturschutzgebiet Gereuthau. Es gibt hier besonders viele, sehr alte Weidebäume. Meist sind sie mehrstämmig, was darauf hinweist, dass sie von Schafen mehrfach angeknabbert wurden. Vor dem Waldrand geht es rechts, ein Stück über die Wiese, dann durch den Wald und wieder über die Wiese.

Der Wiesenweg trifft auf einen Feldweg, dem man man rechts folgt. Direkt nach Waldeintritt biegt man nach links ab und folgt dem Schotterweg durch den Wald. Nach einer leichten Rechtskurve nimmt man an einer Gabelung den rechten Weg, der leicht bergan führt. An einer Waldwege-Kreuzung erreicht man den höchsten Punkt. Dort geht man ein paar Schritte rechts und dann halblinks bergab auf einen leicht zugewachsenen Weg, der auf keiner Karte eingezeichnet ist.

Unten erreicht man einen Schotterweg an einem Knick, wo man sich nach links wendet. Nach ca. 200m zweigt man rechts auf einen Wiesenweg ab. Nun wandert man durch die Doline Weidenwang, eine geologisch sehr interessante Erscheinung. Es handelt sich um eine sog. Karstwanne mit mehreren Dolinen.

Man streift hier ein Ende eines besonderen Themenweges, den Klimaweg Sonnenalb, auf dem man sehr viel über geologische und klimatische Besonderheiten der Alb lernen kann. Besonders schön ist der Picknickplatz an der Wetterstation. Es gibt sogar Pavillions, die vor zu viel Sonne oder Regen schützen. Den Eintrag ins Gästebuch nicht vergessen!

Von der Wetterstation aus geht man zurück zum Wiesenweg, dort rechts und kurz danach auf den Waldweg ebenfalls nach rechts. Dieser ist anfangs leicht überwachsen. Man überquert einen geschotterten Waldweg, passiert einen alten Grenzstein und biegt auf den nächsten Waldweg links ab. Nach einer Rechtskurve geht es ein Stück geradeaus. Auch dort, wo der Weg erneut eine Rechtskurve macht, geht man geradaus weiter auf einen überwachsenen Waldweg, der bergab führt.

Der wilde Weg geht in eine leichte Rechtskurve und stets durch den Wald bergab. Man trifft auf einen besseren Weg, dem man nach rechts und gleich durch eine Linkskurve folgt, bis man aus dem Wald herauskommt. Man überquert den Schotterweg und nimmt den Wiesenweg, der nach links schräg über die Freifläche nach oben führt.

Nach einem sehr kurzen Waldstück durchquert man den unteren Teil des NSG Greuthau. Auf der Wacholderheide gibt es je nach Jahreszeit viele schöne Blüten zu bewundern. Durch den Wald kommt man zurück zur Fußgängerbrücke und ab hier erreicht man auf gleichem Weg den Ausgangspunkt.

Länge: ca. 8 km
Dauer: ca. 2,5 h
Anstiege: minimal

» Download albtips-de-Greuthau-Weidenwang.gpx (.zip)


Wandervorschlag in der Nähe:

» Auf dem Sonnenweg steil hinauf zu den Traifelbergfelsen, dann über das Naturschutzgebiet Greuthau und Schloss Lichtenstein zurück nach Honau

Tropfsteinhöhle Goldloch bei Lichtenstein-Unterhausen

Was gibt es bei sommerlicher Hitze Schöneres, als bei angenehmen Temperaturen unter der Erde eine Höhle zu erkunden? Und es ist erstaunlich, wie viele wirklich interessante Sehenswürdigkeiten die Schwäbische Alb auch in Gegenden bietet, die man schon gut zu kennen glaubte.

Die wilde Höhle mit dem vielversprechenden Namen Goldloch befindet sich beim Wanderparkplatz Kalkofen in der Nähe der bekannten Schauhöhle Nebelhöhle.

Vom Parkplatz aus folgt man dem HW1 bzw. HW5 Richtung Gießstein. Nach knapp 200 m biegt ein schmaler Pfad links ab. Es geht wenige Meter den Albtrauf hinab, bis man vor dem Eingang der Höhle unterhalb von Felsen steht.

Die Höhle ist gut zugänglich. Der Lehmboden allerdings kann sehr rutschig sein, wenn er sich nicht gerade überall an Kleidung und Schuhen festpappt. Eine Taschenlampe und gutes Schuhwerk sind unbedingt notwendig. Die ca. 5 m hohe Halle hat einen Durchmesser von ca. 10-15 m. Man findet dort sehr schöne Tropfsteine. Ein Gang führt noch weiter hinab. Insgesamt soll die Goldloch-Höhle ca. 45 m lang sein.

Im Winterhalbjahr von Oktober bis März sollte man zum Schutz überwinternder Tiere wie z.B. Fledermäuse die Höhle nicht betreten. Besonders schön ist es, wenn sich abends das warme Licht der tiefstehenden Sonne durch den Eingang in die Höhle ergießt.

Bitte die Tropfsteine nicht anfassen!

Tropfsteine entstehen und wachsen im menschlichen Maßstab gesehen nur sehr langsam. […]

[…] durchaus realistische Messungen von 8 bis 15 Millimeter pro 100 Jahre […]

Das Wachstum der Tropfsteine kann durch Höhlenbesucher gestört werden. Berührt man einen Tropfstein, so setzt sich Fett von der Haut ab und verhindert an dieser Stelle zukünftige Kalkablagerungen.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Tropfstein