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Buchtipp: Der Albtrauf. Natur und Kultur zwischen Ries und Randen

Allem, was die Schwäbische Alb so besonders macht, wird in diesem Buch Raum gegeben: Geologie, Pflanzen- und Tierwelt, Geschichte und Wirtschaftsfaktoren, aber vor allem die unglaublich vielfältigen Landschaftsformen, die rund um den Albtrauf zu finden sind, werden wunderbar bebildert und beschrieben.

Die vielen schönen Luftaufnahmen machen das Werk ebenso interessant wie das eine oder andere weniger bekannte Detail. Wo kann man auf dem Meeresboden wandern oder wo findet man heute noch uralte Wagenspuren, die sich ins Gestein geschliffen haben?

Ein schöner Band, ideal auch als Geschenk, für Menschen, die sich gerne zuhause mit den Hintergründen zum Thema Albtrauf auseinandersetzen. Fehlt eigentlich nur noch je ein Band zu den Themen Albhochfläche und Südrand der Schwäbischen Alb, die mindestens so interessant sein könnten.

Der AlbtraufDieses Buch entführt den Leser und Betrachter auf einen landeskundlichen Streifzug entlang des gesamten Albtraufs zwischen der Harburg am Riesrand und der Küssaburg an der Schweizer Grenze. Wunderschöne Aufnahmen und fundierte, leicht verständliche Beschreibungen wecken Lust und Neugier auf diese abwechslungsreiche Natur- und Kulturlandschaft der Schwäbischen Alb.

Von der kosmischen Katastrophe, die den Rieskrater schuf, über die Vulkanschlote bis zur üppigen Flora in Feld, Wald und Wiese reichen die naturkundlichen Kapitel.

Mit diesem vielseitigen und attraktiv gestalteten Band möchten die Autoren dazu anregen, den Steilabfall der Schwäbischen Alb immer wieder und zu allen Jahreszeiten aufzusuchen und dabei zu erleben, was diese einzigartige Landschaft für alle Sinne bereithält.

Reiner Enkelmann, Dieter Ruoff, Wolfgang Wohnhas:
Der Albtrauf. Natur und Kultur zwischen Ries und Randen.
160 Seiten, 177 Farbfotos und Grafiken, fester Einband,
€ 24,90. ISBN 978-3-87407-892-4.
Erschienen im Silberburg-Verlag, Tübingen und Lahr/Schwarzwald.


Landschaftsschutz: Neuer Weinberg am Georgenberg

Diese Woche wurden Steine per Hubschrauber auf den Georgenberg gebracht. Damit sollen Trockenmauern für einen neuen Weinberg am Südhang angelegt werden. Die Aktion findet im Rahmen eines Naturschutzprojekts statt, bei dem seit 2005 zunächst der Gipfelbereich des Georgenbergs (602 m über NN) entbuscht wurde.

Inzwischen findet man auf dem früher im Volksmund „Schmetterlingsberg“ genannten Vulkanembryo des Schwäbischen Vulkans wieder viele Blüten, flatternde Insekten und ab und zu auch ein paar Schafe und Ziegen, die das Grünzeug kurz halten.

Die Arbeiten an den Trockenmauern aus Pfrondorfer Sandstein sollen 2 Jahre dauern. In 3-4 Jahren rechnet man mit der ersten Ernte und ein Jahr später kann der erste edle Tropfen der robusten Sorte „Regent“, die nicht mit chemischen Mitteln behandelt werden muss, probiert werden – allerdings nur bei besonderen Feiern oder wenn man ihn geschenkt bekommt.

Quelle: gea.de

Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Die Schwäbische Alb ist ein Landschaftsraum, in dem sich über Jahrhunderte eine durch menschliches Wirtschaften geprägte Kulturlandschaft ausgebildet hat. Unter den modernen wirtschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen kann dies nur dann so bleiben, wenn die hier lebenden Menschen ihre eigene Existenz auch mit ressourcenschonenden Wirtschaftsweisen sichern können.

Auf der Schwäbischen Alb entsteht derzeit eine Modellregion in der erfolgreicher Natur- und Umweltschutz mit der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der im Gebiet lebenden Menschen verknüpft werden soll. Und zwar auf eine Weise, die den Ansprüchen der heute lebenden Menschen gerecht wird und gleichzeitig die Lebensgrundlage nachfolgender Generationen erhält. Auf der Alb entsteht also ein Beispielgebiet für „nachhaltige Entwicklung“. Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb wird sich um die Anerkennung durch die UNESCO bewerben und dann im Kreis der bislang 13 deutschen und über 500 Biosphärenreservaten weltweit dabei sein.

Das Konzept aller Biosphärenreservate sieht eine räumliche Gliederung in Kernzone, Pflegezone und Entwicklungszone vor, wobei jeder Bereich eine unterschiedliche Bedeutung für Mensch und Natur erhält.

Eine oder mehrere Kernzonen sollen dem unbeeinflussten Naturzustand sehr nahe kommen. Diese Flächen werden von jeglicher wirtschaftlicher Nutzung freigehalten. Hier geht es vorrangig um den Schutz natürlicher und naturnaher Lebensräume und Lebensgemeinschaften. Man will beobachten, wie Entwicklungen in der Natur ohne menschliche Beeinflussung ablaufen. Dies bedeutet nicht, dass der Mensch komplett ausgeschlossen ist, das Betreten ist auf ausgewiesenen Wegen erlaubt. Jagd oder Fischerei sind ebenfalls möglich, wenn auch in veränderter Weise.

In der Pflegezone werden wertvolle Ökosysteme der Kulturlandschaft durch schonende Landnutzung für die Zukunft erhalten. Ziel ist insbesondere die Erhaltung artenreicher und bedrohter Tier- und Pflanzengemeinschaften, deren Fortbestand von der Aufrechterhaltung einer pfleglichen Nutzung abhängt. Die Pflegezonen sollen außerdem die Kernzonen als Pufferzonen umgeben.

In der Entwicklungszone schließlich steht der wirtschaftende Mensch im Vordergrund. Es soll beispielhaft gezeigt werden, dass der Mensch die Biosphäre nutzen kann, ohne sie zu zerstören oder die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden. Die Entwicklungszone wird ausdrücklich als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum der Bevölkerung verstanden. Es gelten daher keine besonderen rechtlichen Beschränkungen.

Website: www.biosphaerengebiet-alb.de