Blüten, Burg und Bergle rund ums das Warmtal am Südrand der Alb

Schon dass der Schwäbische-Alb-Südrandweg (HW2) hindurch führt, macht das Warmtal zu einem interessanten Wanderziel. Es hat aber noch viel mehr zu bieten: eine Alte Burg, von der zwar nicht viel übrig ist, aber durch deren Burggraben man wandern kann, einen Hügel mit seltenen Blumenarten und eine sanft bergige Landschaft – anders als am schrofferen Nordrand der Alb – die immer wieder Blicke nach Oberschwaben freigibt.

Vom Wanderparkplatz im Warmtal (ca. 600 m ü. NN) aus geht man ein paar Schritte Richtung Langenenslingen und hinter der Hecke links leicht bergauf. Nach ca. 300 m biegt man rechts in Richtung der Erhebung ab, die sich laut Wanderkarte Stubenhalde nennt. Vor dem Bergle hält man sich rechts und bleibt danach stets am linken Waldrand. Nach ca. 200 m muss man halblinks (NICHT SCHARF LINKS) einen grasbedeckten Waldweg hinauf, kurze Zeit später kommt man wieder aus dem Wald heraus und genießt vom Weg am Waldrand aus einen schönen Blick in Richtung Oberschwaben.

Erneut geht es durch ein kurzes Waldstück geradeaus und nach einer Wiese leicht bergauf in das Wald-Naturschutzgebiet Sauloch. Während der Blütezeit findet man dort einige seltene Pflanzenarten. Manche davon, wie z.B. das Waldvöglein oder das Immenblatt findet man auch ringsherum immer wieder an den unterschiedlichsten Stellen.

Nach einem weiteren Wegabschnitt am Waldrand der Stubenhalde entlang erreicht man ein Sträßchen, das von Langenenslingen heraufführt. Hier wendet man sich links hinauf, geradeaus in den Wald hinein und stets bergan, bis es nicht mehr weiter geht. Dort rechts auf den Schotterweg und kurz vor Erreichen der Straße (K7548) links herum.

Nun wandert man geradeaus, bis man auf dem Weg mit Wegzeichen Blaues Dreieck ist. Dieser breite Schotterweg führt eine ganze Weile durch den Wald bis zur vorgeschichtlichen Befestigung, kurz: Alte Burg (ca. 720 m ü. NN). Dort geht es rechts durch den beeindruckenden Burggraben und danach links an einem langen Wall entlang, von dem man nur noch erahnen kann, dass er wohl die Ausmaße der Anlage andeutet. Mehr gibt es allerdings dort nicht mehr zu sehen von einer Burg.

Auf diesem Berg war eine keltische Fliehburg von 340 m Länge und 70 m Breite, rings umgeben von einem heute noch bis 6 m tiefen Graben. An der Nordseite, wo dieser Berg in die Hochebene übergeht, befindet sich ein Querwall von 15 m Höhe und 14 m Dicke. In der Mitte der Anlage liegt das im Mai 1894 freigelegte Hünengrab, ein Grabhügel von ehedem 45 m Umfang und 2 m Höhe mit einer bis 3 m tiefen Grabkammer.
Quelle: www1.langenenslingen.de/index.php?id=40

Abgegangen Alte Burg östlich des Schlossbergs über Warmtal, Burganlage unsicheren Alters, als hallstattzeitlich bezeichnet. Auf mittelalterliche Zu­sammenhänge scheint die mitten über den Plateaurücken ziehende Gemarkungsgrenze Emerfeld/Langenenslingen, früher zugleich württembergisch/hohenzollerische Landesgrenze, zu deuten.
Quelle: www.leo-bw.de/web/guest/detail/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/26365/Alte+Burg+%5BW%C3%BCstung%5D

Flora und FaunaNach einer Serpentine erreicht man das Warmtal (ca. 620 m ü. NN). Hier quert man den HW2 (links liegt der markante Schlossberg) und hält geradeaus auf ein rechts des Wegs befindliches Bergle zu, den sog. Lohrmann-Buckel. Es handelt sich dabei um ein weiteres Naturschutzgebiet: eine Wiese, die man nur entlang einer Absperrung betreten darf. Wer zur entsprechenden Zeit kommt, findet auch dort viele interessante und seltene Pflanzen. (Für 2012 ist die Hauptblütezeit einiger besonders beliebter Blumen schon so gut wie vorbei.)

Anschließend folgt man dem leicht ansteigenden Schotterweg weiter, dann durch den Wald hinauf bis zu einer Freifläche auf der Anhöhe. Hier wendet man sich gleich nach links und wandert am linken Waldrand das Rehental (ca. 720 m ü. NN) entlang, bald schon mit Blick auf den Ort Emerfeld. Nach einer Weile wird der Schotterweg zum Asphaltweg, es geht zwischen Feldern bergab.

An der nächsten Kreuzung könnte man rechts in Richtung Emerfeld abbiegen. Links des Sträßchens dorthin befindet sich ein weiteres Naturschutzgebiet. Besonders schön wäre ein Pfad hindurch oder dort entlang, einen solchen scheint es aber nicht zu geben. Nun hat man nur die Wahl, entweder über Emerfeld (Einkehr möglich im Löwen) oder – wie hier vorgeschlagen – an der besagten Kreuzung einfach geradeaus hinab zu gehen, bis man auf das Verbindungssträßchen zwischen Emerfeld und Warmtal (Wiesentalweg) links abbiegt.

Man muss noch weiter über Asphalt, aber hier bietet sich kaum eine andere Möglichkeit, diese Runde sinnvoll zu beenden. Selbst wenn man einfach dem Sträßchen durch den Ort Warmtal bis zum Ausgangspunkt folgen würde, hätte man nur noch Asphalt unter den Wanderstiefeln.
Fauna und FloraAlso biegt man nach gut 400 m rechts ab (ca. 650 m ü. NN) und geht ein Stück entlang des HW2 bergauf bis zur L415.

Dort links und für gut 300 m direkt an der zum Glück wenig befahrenen Straße (ca. 700 m ü. NN) entlang: Die Aussicht in Richtung Oberschwaben belohnt für das kurze, weniger angenehme Wegstück.

In den nächsten Feldweg biegt man links ein, dann geradeaus in den Wald und nach einer langen Rechtskurve erreicht man erneut die L415.

Kurz davor wendet man sich nach links und steigt auf einem Schotterweg steil hinab durch den Wald. Bei Waldaustritt kann man geradeaus schon den Ausgangspunkt am Wanderparkplatz erkennen.

Länge: ca. 13,5 km
Dauer: ca. 4,5 h
3 Anstiege: zur Stubenhalde, zum Rehental und zur L415 (3x je ca. 100 Höhenmeter)

» Download albtips-de-Warmtal.gpx (.zip)


6 Gedanken zu „Blüten, Burg und Bergle rund ums das Warmtal am Südrand der Alb“

  1. Hallo Bernd,
    vielen Dank für die Rückmeldung. Eigentlich kommt es auf die Orchideenart an, manche sollten schon da oder sogar schon verblüht sein, andere kommen noch. Weiterhin viel Spaß beim Wandern!
    VG albträufler

  2. Wir haben heute diese wunderschöne Region entdeckt. Vielen Dank für die Beschreibung, auch wenn wir sie etwas abgewandelt angewendet haben.

    Leider waren wir noch etwas zu früh für die Orchideenblüte, aber dafür kann ja der Autor nichts.

    Viele Grüße
    Bernd

  3. Hallo Jürgen,
    es kommt darauf an. Die ersten Knabenkräuter kann man schon im April finden. Später kommen weitere Orchis dazu, etwa die Ragwurzen. Sonst war es bisher immer so ungefähr Mitte Juni soweit mit Frauenschuh.
    Allerdings brauchen die Orchis auch ein bisschen Regen und der hat bisher gefehlt. Dann gibt es nur wenige Exemplare. Es hängt also immer auch von ein paar Faktoren ab.
    VG albträufler

  4. Hallo Leute,
    wer kann mir freundlicherweise sagen, wann die Orchideenblüte losgeht, egal ob Fliegenragwurz oder Frauenschuh und Gelber Enzian. Gibt es eine Faustregel oder ist alles wetterabhängig. Würde mich freuen, wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Danke vorweg für Eure Mühe.
    Jürgen.

  5. Hallo Alexandra,

    vielen Dank für den Hinweis.
    Ich beschreibe eigentlich nie die Anfahrt zu den Ausgangspunkten, sondern nur die Wanderungen selbst.

    Es gibt an der beschriebenen Stelle tatsächlich zwei Wege, einer geht HALBlinks (also nur leicht links vom Hauptweg) durch ein kurzes Waldstück und der andere geht SCHARF links ab.

    Was die „Alte Burg“ angeht, sie ist unter diesem Namen vom HW2 im Warmtal aus ausgeschildert. Man sieht einen langen Wall und einen Burggraben (was ich so auch beschrieben habe). Ich könnte jede Menge solcher Stellen aufzählen, an denen früher mal etwas stand, von dem man heute so gut wie nichts mehr sieht.

    Was die Schilder und Wegweiser angeht: Es stimmt, ich habe mir auch überlegt, dass der zuständige Ort oder Landkreis dort ja mal einen beschilderten Wanderweg einrichten könnte. Die Landschaft ist tatsächlich wunderschön. Aber das hängt immer davon ab, wer dafür zuständig ist und wie viel Interesse an einer solchen Einrichtung besteht. Das war ja unter anderem genau der Grund, warum ich mir diese Tour selbst überlegt habe. Es gibt nämlich weder in Wanderbüchern noch im Internet etwas über diese Gegend. Der Vorteil wiederum ist, dass man sich in einem Wandergebiet befindet, das nicht jeder kennt und das (noch) nicht komplett überlaufen ist.

    Ich werde die Beschreibung entsprechend anpassen. Aber ich empfehle immer, auch eine Wanderkarte mitzunehmen, denn es kann immer mal Missverständnisse in der Beschreibung geben.

    Und warum schade? Ist eine Wanderung denn nur dann gut, wenn sie auf ausgetretenen Pfaden und im Schilderwald stattfindet? Das Entdecken gehört zum Wandern dazu.

    Hoffentlich war der Rest der Wanderung dann gut zu finden!?
    Viele Grüße,
    albträufler

  6. Hallo, heute versuchte ich die Wanderung im Warmtal zu machen, die eigentlich sehr schön beschrieben war. Aber 1. war leider der „Wanderparkplatz Warmtal“ nicht beschildert, so dass ein Auswärtiger Schwierigkeiten hatte, ihn zu finden. Dann begann ich den Weg bis zu der Stelle: …Nach ca. 200 m muss man halblinks einen grasbedeckten Waldweg hinauf, kurze Zeit später kommt man wieder aus dem Wald heraus und genießt vom Weg am Waldrand aus einen schönen Blick in Richtung Oberschwaben.“ Diesen grasbedeckten Waldweg befand sich zweimal an dieser Stelle: einer nach links in den Wald gehend und einer – sehr zubewachsen nach rechts gehend in den Wald. Beide halblinks. Aber was soll nun mit dieser Beschreibung gemeint sein. Der linke war mir jedenfalls sympatischer, der mich aber leider ganz woanders hinführte. So konnte ich keine Aussicht genießen und irrte im Wald herum. Ebenso empfinde ich es als nicht aufrichtig, eine „Alte Burg“ zu erwähnen, die in keinsterweise ersichtlich ist, noch ein Hinweis darauf hindeutet, an der richtigen Stelle zu sein. Jedenfalls wird viel Phantasie gebraucht, um sich den Platz zu denken.
    Trotz allem – eine schöne Wanderung.
    Anmerken möchte ich, dass Schilder und Wegweiser für Fremdlinge sehr hilfreich wären. Die Landschaft ist herrlich und es war auf jeden Fall lohnenswert. Schade eigentlich, meint Alexandra

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