Was gibt es bei sommerlicher Hitze Schöneres, als bei angenehmen Temperaturen unter der Erde eine Höhle zu erkunden? Und es ist erstaunlich, wie viele wirklich interessante Sehenswürdigkeiten die Schwäbische Alb auch in Gegenden bietet, die man schon gut zu kennen glaubte.
Die wilde Höhle mit dem vielversprechenden Namen Goldloch befindet sich beim Wanderparkplatz Kalkofen in der Nähe der bekannten Schauhöhle Nebelhöhle.
Vom Parkplatz aus folgt man dem HW1 bzw. HW5 Richtung Gießstein. Nach knapp 200 m biegt ein schmaler Pfad links ab. Es geht wenige Meter den Albtrauf hinab, bis man vor dem Eingang der Höhle unterhalb von Felsen steht.
Die Höhle ist gut zugänglich. Der Lehmboden allerdings kann sehr rutschig sein, wenn er sich nicht gerade überall an Kleidung und Schuhen festpappt. Eine Taschenlampe und gutes Schuhwerk sind unbedingt notwendig. Die ca. 5 m hohe Halle hat einen Durchmesser von ca. 10-15 m. Man findet dort sehr schöne Tropfsteine. Ein Gang führt noch weiter hinab. Insgesamt soll die Goldloch-Höhle ca. 45 m lang sein.
Im Winterhalbjahr von Oktober bis März sollte man zum Schutz überwinternder Tiere wie z.B. Fledermäuse die Höhle nicht betreten. Besonders schön ist es, wenn sich abends das warme Licht der tiefstehenden Sonne durch den Eingang in die Höhle ergießt.
Bitte die Tropfsteine nicht anfassen!
Tropfsteine entstehen und wachsen im menschlichen Maßstab gesehen nur sehr langsam. […]
[…] durchaus realistische Messungen von 8 bis 15 Millimeter pro 100 Jahre […]
Das Wachstum der Tropfsteine kann durch Höhlenbesucher gestört werden. Berührt man einen Tropfstein, so setzt sich Fett von der Haut ab und verhindert an dieser Stelle zukünftige Kalkablagerungen.
Von 8 Uhr bis 8 Uhr einfach nur wandern – noch dazu in einer der schönsten und anspruchsvollsten Gegenden der Schwäbischen Alb. Schwer vorstellbar, wenn man nicht dabei war. Der Bericht gibt einen kleinen Einblick.
Am 02.06.2012 galt es mit 31 hoch motivierten Teilnehmern die Alb für 24 Stunden am Stück unter die Füße zu nehmen.
Während ein Teil der Teilnehmer den Transfer, die Busfahrt von Bad Urach nach Geislingen, bereits zum Kennen lernen nutzte, reisten die anderen direkt zum Startpunkt nach Geislingen an.
Nach einem kurzen Austausch über die Erwartungen an die kommenden 24 Stunden und einem Regelcheck starteten wir. Vom ersten Meter an wurden wir gefordert. Das Tourenprofil hielt was es versprach, ein ständiges Auf und Ab.
Es ging vorbei an Höhlen, Kletterfelsen, kleinen Wasserfällen, durch wogende Wiesen. Diese abwechslungsreiche Landschaft und eine immer wieder überraschende Wegführung ließen keine Langeweile aufkommen und sorgten sicher mit für die tolle Stimmung in unserer Gruppe. Zwischen dem jüngsten und dem ältesten Teilnehmer lagen stolze 40 Jahre. Mit Augenmaß nutzten wir diese Spanne zur gegenseitigen Motivation.
Einige machten von der Möglichkeit Gebrauch, die Tour abzubrechen. Wir verabschiedeten sie mit Laola – Wellen, da es großen Spaß machte, sich in diesem Rahmen kennen zu lernen und die Anstrengung soweit gemeinsam geschafft zu haben.
18 von uns hatten die Kondition, den Willen und auch nötige Portion Witz und Humor um nach 24 Stunden die Zielfahne in Bad Urach zu erreichen.
Die Tour sorgte für neue körperliche und mentale Erfahrungen. Darüber hinaus gab es auch viele Anregungen zu Besuchen an und auf der Alb. Einige haben sich für die Winter-Tour im Januar 2013 schon wieder angemeldet.
„Die Wanderstrecke stellte zeitweise, insbesondere in der Nacht, sehr hohe Anforderungen ( steile Aufstiege und Abstiege ) ….“
„… nicht bis zum Schluss dabei sein, trotzdem fühlt man sich nach so einer Leistung, die man vorher niemals von sich erwartet hätte, wie ein Held :-).“
„… die Auswahl der Pfade mit tollen Ausblicken war traumhaft.“
„… noch am Sonntag haben wir beschlossen beim nächsten Mal die 72km zu packen!“
Gemütliche Wiesenspaziergänge, einen steilen Albaufstieg zur Ruine Hohenneuffen und zu einem Vulkanschlot, der jetzt ein Feucht-Biotop ist, sowie einen Blick durch die Brille: Das bietet diese Rundtour.
Fotos vom 18. Mai 2012
Start ist beim Wanderparkplatz Lindenplatz (503 m ü. NN) an der Neuffener Steige, von wo aus man die Burgruine Hohenneuffen sehen kann und darunter die Magerwiese des am Hang gelegenen Naturschutzgebietes Neuffener Heide.
Der Weg führt zunächst durch den Wald. Ein kurzes Stück, nachdem man ein Bächlein überquert hat, hätte man theoretisch die Möglichkeit einen Abstecher zur Bauerlochhöhle zu machen. Der Weg dorthin zweigt scharf rechts ab, aber es liegen mehrfach Bäume quer, so dass man kaum weiter kommt. Hier befindet man sich mitten in einer Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Daher werden die Bäume wohl nicht mehr weggeräumt. Der Weg bis zur Höhle wäre zwar laut Karte noch erlaubt, der weitere Weg hinauf auf die Albhochfläche aber nicht mehr – auch wenn die Hinweisschilder noch existieren.
In den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.
Nach Verlassen des Waldes erreicht man die Neuffener Heide, ein Naturschutzgebiet und eine wunderbare Wiesenlandschaft. Von Frühling bis Herbst blüht und flattert es hier wild durcheinander.
Kurz nach Erreichen von Württembergs höchstem Weinberg (530 m ü. NN) biegt man scharf rechts auf die Schlossteige (Wegzeichen Blaues Dreieck) ab, die am Hang entlang aufwärts führt und bald auf einen breiten Waldweg trifft. Man behält die Richtung bei, geht weiter bergauf und erreicht nach einer Kehre den Grat (686 m ü. NN) unterhalb der Ruine.
Hier bietet sich ein Abstecher zur Burgruine Hohenneuffen (743 m ü. NN) an. Der steile Aufstieg wird mit wunderschönen Blicken in alle Richtungen belohnt. Einkehr ist ebenfalls möglich.
Fotos vom 15. Mai 2011
Kommt man von der Ruine zurück geht man geradeaus weiter auf dem Grat entlang bis zum großen Parkplatz. Von dort folgt man dem HW1 (Wegzeichen Rotes Dreieck). Kurz nach einem schönen Aussichtspunkt (ca. 700 m ü. NN) mit Blick auf Jusi, Hörnle und Hohenneuffen führt der Albtraufweg durch eine Senke, an deren tiefstem Punkt man nach links aus dem Wald heraustritt und das kleine Teich-Biotop Molach (Molachmaar) in einem ehemaligen Vulkanschlot umrundet.
Nun geht es die paar Schritte zurück zum Waldrand und noch davor links. Man orientiert sich am rechten Waldrand, folgt diesem durch eine Linkskurve und umrundet so ein kleines Stück der Wiesenfläche. Im Frühjahr steht das Gras hoch, der auf der Karte eingezeichnete Pfad, der eigentlich mitten über die Molach-Wiese verlaufen müsste, ist nicht erkennbar. Vor der nächsten Linkskurve sieht man dann aber rechts einen breiten Waldweg. Dieser führt nach einem kurzen Waldstück zunächst an einer links befindlichen Hecke bergauf und dann weiter über die derzeit herrlich blühenden Wiesen des Hochholz-Gebiets. Man bleibt auf dem Wiesenweg stets geradeaus bis er kurz vor dem Wanderparkplatz Hochholz (ca. 720 m ü. NN) eine Linkskurve macht.
Dort durchquert man den Heidengraben und gelangt am rechten Waldrand entlang zum Aussichtspunkt mit der großen, weithin sichtbaren „Brille“. Von dieser geht es ein paar Schritte zurück zum Waldrand. Nach Waldeintritt nimmt man an der Weggabelung den linken Weg, die Alte Steige hinunter nach Neuffen.
Zwei Mal muss man die aktuelle Neuffener Steige überqueren, das erste Mal gibt es ca. 30 m weiter rechts abwärts einen Durchlass in der Leitplanke. Beim zweiten Mal geht es direkt gegenüber weiter, aber man muss genau hinschauen und unter der Leitplanke hindurch klettern, wo diese für ein kurzes Stück schmaler wird. Der Einstieg ist aufgrund der Vegetation kaum zu erkennen, aber nach fünf Metern wieder gut begehbar. Diese bis 1852 einzige Verbindung von Neuffen auf die Albhochfläche führt zurück zum Lindenplatz.
Länge: ca. 10 km
Dauer: ca. 3,5 h
Anstiege: Schlosssteige hinauf zur Ruine Hohenneuffen