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Warum der Tagesanbruch für mich die beste Zeit zum Wandern ist…

Vielen Dank an Wolfgang Trust für diesen wunderschönen Gastbeitrag zum Thema „Wandern bei Tagesanbruch“:

Fast jedes Wochenende ziehe ich los um am Albtrauf oder der Albhochfläche zu wandern. Diese Leidenschaft verbindet mich mit vielen anderen Naturliebhabern. Was ich nicht mit vielen gemein habe ist, dass ich meine Wanderungen während des gesamten Jahres meist vor Sonnenaufgang starte. In den Monaten Mai bis Juli bedeutet das, dass ich oft schon zwischen 3 und 4 Uhr aufstehe um rechtzeitig am Ausgangspunkt meiner Wanderungen zu sein.

Für alle die wissen möchten, was die Gründe sind, dass ich so früh für meine Wanderungen aufstehe, hier die Antwort:

1. Die Ruhe am Morgen

Wenn man früh genug losgeht hat man die Chance auf das Erleben einer wundervollen Ruhe. Selbst in den Sommermonaten, in denen z.B. die Hauptwanderwege der Alb meist sehr „bewandert“ sind, sind früh am Morgen kaum Menschen unterwegs und man hat die Natur ganz für sich alleine.

2. Die erwachende Tierwelt des Tages

Wer in der Nacht startet kann erleben, wie die Tierwelt des Tages erwacht. Und das ist immer wieder ein besonderes Erlebnis. Egal ob es Füchse oder Rehe sind, die sich zum Frühstück aufmachen oder die Vogelwelt, die durch Ihren Morgengesang der Welt verkündet, dass ein neuer Tag anbricht.

3. Die Farben des Tagesanbruchs

Wenn der Tag anbricht, zeigt sich die Natur in wundervollen Farben. Schon wenn die ersten Farben das Dunkel des Himmels zurück drängen, erleuchten diese Farben mein Gemüt. Und dieses Schauspiel findet das ganze Jahr statt. Selbst in den oft so tristen Novembermonaten.

4. Das Frühstück

Und nach einem besonderen Naturerlebnis am frühen Morgen gibt es dann noch ein weiteres Highlight: Ein wundervolles Frühstück mit leckerem Frühstücksei. Ein Frühstück nach einer Frühwanderung ist für mich einfach das beste Frühstück. (An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an all die Mitarbeiter von Bäckereien, die sogar an Sonntagen für uns frische Brötchen zubereiten!).

Und für alle, die es aus welchen Gründen auch immer nicht schaffen, so früh am Morgen zu einer Wanderung aufzubrechen, habe ich eine Auswahl von Fotografien, die die für mich besonderen Morgenstimmungen widergeben. Denn genau solche Anblicke sind für mich der wichtigste Grund, warum der Tagesanbruch die beste Zeit zum Wandern ist.

Bilder sagen manchmal eben mehr als 368 Worte.

Webseite: www.trustpage.de
Facebook: www.facebook.com/WolfgangTrustPhotography

Buchtipp: Natalia Wörners „Heimat-Lust“

Der Film „Die Kirche bleibt im Dorf“, in dem sie den Kracher Maria spielt, hat den schwäbischen Dialekt auch für Nicht-Schwaben ein bisschen sympathischer gemacht – sagt man. Zumindest hat man im Ländle viel Spaß daran – oft immer noch a bissle hälenga. Aber was ein Breschdlingsgsälzhäfele ist, wissen wohl inzwischen mehr Menschen als es wissen wollten.

Natalia Wörner: Heimat-LustWer etwas in diesem Stil von Natalia Wörners Buch „Heimat-Lust“ erwartet, wird eine große Überraschung erleben. Natalia Wörner ist eine kluge, selbstbewusste und weltoffene Frau, die eben nicht ins gleiche Horn stößt. Sie hat sich stattdessen intensiv damit auseinandergesetzt, was Heimat letzten Endes für jeden von uns bedeutet.

Sowohl im Buch als auch bei der Lesung stellt sie zuallererst das Thema Heimat in Zusammenhang mit Flucht und Vertreibung. Anhand ihrer Familiengeschichte, ihrer Kindheit und ihres Werdegangs beleuchtet sie einerseits die Geschehnisse der letzten Jahrzehnte, andererseits die geschichtlichen Ereignisse, die auf die eine oder andere Art zur Entstehung und Formung des heutigen Baden-Württembergs beigetragen haben. Anhand eines geschichtlichen Abrisses verdeutlicht sie, dass gerade im Flickenteppich Südwestdeutschlands der Begriff Heimat nie lange ein stabiler, verlässlicher Wert war.

Wer zur gleichen Generation wie Natalia Wörner gehört, wird noch dazu auf eine Reise in die eigene Vergangenheit geschickt. Selbst wenn diese ganz anders verlaufen ist, die äußeren Wegmarkierungen sind die gleichen: Filbinger, Stammheim, Ostermärsche, NATO-Doppelbeschluss – wir müssen nicht erst nachschlagen, was damit gemeint ist. „Ja, das war unsere Jugend.“ sagt sie nach der Lesung zu mir.

„Heimat-Lust“ bedeutet ihr – so wird mit jedem Kapitel klarer – nicht allein die Lust auf Heimat. Eine Liebeserklärung an die schwäbische Heimat, wie man mancherorts liest, ist es schon gar nicht und wenn überhaupt, dann nur hälenga versteckt. Vielmehr ist es die nach langer Abwesenheit erwachte Lust, dem Wesen der Heimat nachzuspüren. Die Erinnerungen in Beziehung zu heute zu setzen. Die innere Heimat mit der geographischen abzugleichen – und zu begreifen, dass letztere auch und gerade momentan für so viele unerreichbar ist. Für Flüchtlinge gleichermaßen wie für moderne Berufsnomaden. Dies zeigen die Gedanken ihr nahestehender Personen, welche den einzelnen Kapitel vorangestellt sind.

Natalia Wörner, die sich selbst als stets optimistische Person darstellt, regt mit ihrem ersten Buch zum Nachdenken, Hinterfragen, Handeln an. Was für eine Heimat ist das, die wir vor „Eindringlingen“ glauben schützen zu müssen? Konnten wir nicht in den vergangenen Jahrhunderten und zuletzt nach dem Zweiten Weltkrieg viel mehr Flüchtlingen als jetzt eine neue Heimat geben und gemeinsam daran wachsen? Mir geht ein Vergleich nicht mehr aus dem Kopf: Heimat ist wie Freude, nur geteilt wird sie doppelt so schön.

18 Jahre alt ist Natalia Wörner, als sie ihre schwäbische Heimat verlässt. Sie bricht auf, um der Enge zu entfliehen. In Paris, Mailand, New York und Berlin macht sie Karriere als Model und Schauspielerin. Sie dreht mit international renommierten Regisseuren, erhält zahlreiche Auszeichnungen und wird von Ken Follett als attraktivste Frau bezeichnet, die ihm je begegnet sei. Was kann da noch passieren? Richtig: die Auseinandersetzung mit der Heimat. Schließlich muss man wissen, woher man kommt, um zu entscheiden, wohin man will. Dazu ist jetzt die richtige Zeit: Natalia Wörner nimmt uns mit zu ihrer persönlichen Heimkehr ins »Ländle«, illustriert durch bisher unveröffentlichtes privates Fotomaterial.

Gebundenes Buch mit Schutzumschlag
256 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
vierfarbig
ISBN: 978-3-570-50187-0
€ 17,99

Buchtipp: Schwäbische Alb mit Kindern

Wenn die Brille für das Kleingedruckte nicht mehr reicht, können Eltern oder Großeltern dieses Büchlein getrost den Kindern in die Hand drücken. Denn es richtet sich direkt an sie, so dass sie sich selbst ihre Ausflugsziele heraussuchen können.

Unterteilt in sieben sinnvolle Regionen bietet der Ausflugsführer Ideen für jeden Geschmack: von Bademöglichkeiten und Burgruinen über Höhlentouren und Steineklopfen bis hin zu Wandern und Wintersport. Neben den üblichen bekannten Orten werden viele weniger bekannte Freizeitangebote vorgestellt. Der Kartenteil am Ende des Buches hilft bei der Orientierung.

In einer Extra-Spalte gibt es Hinweise auf Besonderheiten: Wo kann man Kindergeburtstag feiern, wo bekommt man einen speziellen Kinderstadtplan oder wo kann man einkehren. Die wichtigsten geologischen Eigenheiten der Schwäbischen Alb oder weitere interessante Fakten werden in gesonderten Infokästen erklärt. Besonders schön, dass auch das Umweltbewusstsein angeregt wird, etwa mit dem Hinweis, nicht zwingend bei Flutlicht Skifahren zu müssen oder den eigenen Müll aus Höhlen oder von Picknickplätzen wieder mitzunehmen.

Insgesamt ein mit viel Aufwand recherchiertes Buch, das auch den letzten Stubenhockern noch Lust macht, sich auf Entdeckungsreise zu begeben.

Schwäbische Alb mit Kindern

Wer die Schwäbische Alb entdecken will, darf auf diesen pmv Reiseführer nicht verzichten. Berg rauf und Berg runter bis in die tiefsten Höhlen der Alb geht es. In der Region zwischen Kirchheim unter Teck und Ulm lässt es sich prima radeln, wandern, schwimmen, toben und klettern. Durch Museen stöbern, Steiff-Bären und Osterhasen besuchen oder bei archäologischen Ausgrabungen mitmachen. Neben all den spannenden Tipps gibt’s wie immer praktische Hinweise zu Anfahrt, Öffnungszeiten und Preisen. Inklusive Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten und ausführlichem Kartenmaterial.

Schwäbische Alb mit Kindern
450 spannende Ausflüge und Aktivitäten rund ums Jahr
5. aktualis. Auflage
304 Seiten, 111 Fotos, 134 Tier-Cartoons, 10 Übersichtskarten, farbiger Kartenatlas, Spiel-, Literatur- und Kartentipps, Verkehrsinfos, Register
978-3-89859-448-6
16,00 Euro [D]