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Winzige Eiszeitkunstwerke und eine große Kuppel im Hohle Fels

Venus vom Hohle Fels (Nachbildung)
Venus vom Hohle Fels (Nachbildung)

Einige der ältesten Kunstwerke der Menschheit wurden im Hohle Fels/Hohler Fels bei Schelklingen gefunden. Die Höhle liegt im Achtal, dem Tal der Urdonau, und ihr Name ist wörtlich zu nehmen. Von außen sieht man einen großen Felsblock, einen Schwammstotzen des Weißen Jura, innen ist er hohl. Es ist sehr beeindruckend, unter der großen Kuppel zu stehen.

Die derzeit bekannteste der winzigen Figuren aus Mammutelfenbein ist wohl die Venus vom Hohlefels. Aus nachvollziehbaren werbewirksamen Gründen steht sie in den Medien im Vordergrund und vertritt eine ganze Zahl interessanter Kunstwerke wie den Wasservogel, das Pferdeköpfchen oder aber auch die 40000 Jahre alte, erst 2008 gefundene Flöte aus Gänsegeierknochen.

Im Eingangsbereich kann man Nachbildungen der Funde bewundern. Die Originale sind zusammen mit den Funden aus dem Lonetal im Museum der Universität Tübingen ausgestellt, welches sich im Schloss Hohentübingen befindet.

Öffnungszeiten:
siehe: www.museum-schelklingen.de/hohle-fels

Tropfsteine und Fledermäuse in der Sontheimer Höhle

Ende Oktober – die letzte Gelegenheit sich eine der vielen Höhlen der Schwäbischen Alb anzusehen, bevor sie zum Schutz überwinternder Tiere geschlossen werden.

Schon der Eingang zur Sontheimer Höhle ist beeindruckend – durch ein großes Portal blickt man ins felsige Innere, in welches steile Treppen tief hinab führen.

Man kann die Tropfsteinhöhle nur mit einer Führung besichtigen. Diese finden zu jeder vollen Stunde statt. Wer gleich morgens ankommt, hat große Chancen die herrlich ruhige Stimmung zu genießen, ehe der Betrieb im Höhlenrasthaus für Trubel sorgt.

„Die Schwäbische Alb ist mit c.a. 2600 bekannten Höhlen das höhlenreichste Gebiet in Deutschland. So ist es nicht verwunderlich, dass sich hier die älteste Schauhöhle Deutschlands, die Sontheimer Höhle, befindet. Erleben Sie mit einem Gang durch die Sontheimer Höhle einen Einblick in die Schwäbische Alb, in die geheimnisvolle Unterwelt mit ihrem faszinierenden Tropfsteinschmuck. Entlang eines 192 m langen Führungsweges können Sie bis in eine Tiefe von -34 m in das Erdinnere vordringen.“

Quelle und weitere Infos: www.sontheimer-hoehle.de

Nach der großen, hohen Eingangshöhle geht man durch einen Gang und anschließend passiert man eine Art Klimagrenze von 4°C zu 7°C, auch die Luftfeuchtigkeit verringert sich. Die Höhle diente mal als Begräbnisstätte und mal als Wohnhöhle. Schon bald befindet man sich gut 30 m unter der Erde, dazu kommen die 20 m Höhe der Schlusshöhle. An manchen Stellen ist der Boden lehmig, Gummi- oder Wanderstiefel sind angesagt. Eine neue, sparsame LED-Beleuchtung sorgt für entsprechend schönes Licht.

Es gibt interessante Stalagmiten wie z.B. die Glocke oder einen Tropfstein namens Eisberg zu sehen. An den Wänden finden sich viele Inschriften, die die Kommentare einiger Höhlenforscher der vergangenen Jahrhunderte dokumentieren. Besonders schön ist es in dieser Schauhöhle, die Fledermäuse so nah sehen zu können.

Jedes Jahr findet Ende August eine Fledermausnacht statt. Bei der sog. Bat Night kann man beobachten, wie zwischen 23 und 2 Uhr nachts hunderte Tiere im Eingangsbereich der Sontheimer Höhle umherschwärmen.

Wer auch die Laichinger Tiefenhöhle und die Schertelshöhle besuchen möchte, für den lohnt sich eventuell die Höhlencard (2 Erwachsene + 3 Kinder = 20 €).

Goldener Oktober rund um Schillerhöhle und Hohenwittlingen

Die Wanderung führt zunächst zur kleinen, im Sommer zugänglichen Schillerhöhle und zu den Ruinen am Albtrauf im Seeburger Tal: Hohenwittlingen und Baldeck. Am Ende bietet sich ein traumhafter Blick über die Wiesen und zur Ruine.

Von Parkplatz aus folgt man der Straße in Richtung Burgruine Hohenwittlingen. Gleich in der ersten Kurve zweigt man auf einen schmalen Pfad ab, der parallel zur Straße verläuft. Nach kurzem geht es rechts über einige Stufen hinab zur Schillerhöhle. Im Sommer steht das Gitter offen, man kann ein paar Schritte hinein gehen (Taschenlampe nicht vergessen!).

Die Stufen wieder hinauf und rechts ein wenig weiter den Weg entlang erreicht man die Ruine Hohenwittlingen. Oben angekommen bietet sich ein beeindruckender Blick ins Ermstal (Seeburger Tal) und auf die Felsen des gegenüberliegenden Albtraufs.

Von der Burg aus folgt man stets dem Albtrauf das Seeburger Tal aufwärts. Dabei passiert man den Buckfelsen. In einer Rechtskurve wechselt man vom Schotterweg auf einen halblinks abzweigenden, ansteigenden Pfad. Nach einer Linkskurve bietet sich rechts ein Abstecher hinab zur Ruine Baldeck an. Weg und Burg liegen genau am Rand außerhalb einer Kernzone des Biosphärengebiets.

Kernzone Biosphärengebiet Schwäbische AlbIn den Kernzonen soll die Natur den Vorrang vor dem Menschen haben, es sollen keine Eingriffe durch den Menschen stattfinden. Daher darf man die Wege nicht verlassen und (wie sonst auch in der Natur) nichts mitnehmen, nichts da lassen, nichts kaputt machen. Ein UNESCO Biosphärenreservat ist übrigens nicht einfach eine weitere Form eines Naturschutzgebietes. Es ist eine Modellregion, in der in verschiedenen Zonen erprobt werden soll, wie Mensch und Natur voneinander profitieren können, ohne sich gegenseitig zu schaden. Daher hat in den (weitaus größeren) Entwicklungszonen weiterhin der Mensch den Vorrang, die Kernzonen machen nur 3% der Gesamtfläche aus, die Pflegezonen 10%.

Weiter am Albtrauf entlang passiert man zwei beeindruckende Felsformationen und trifft auf einen breiten Schotterweg. Dort nach links hinauf. Schließlich erreicht man eine große Waldkreuzung mit der Kaisereiche. Dort wendet man sich erneut nach links und bleibt auf dem Hauptweg im Wald.

Fotos vom 1. November 2007

Bei Verlassen des Waldes zeigt sich ein schöner Blick über Hofgut und Ruine Hohenwittlingen, hinüber nach Sirchingen und rechts auf den Ort Wittlingen. Nach einem kurzen Wegstück durch die Weiden trifft man auf die Straße, zweigt nach rechts ab und kommt so zum Parkplatz zurück.

Länge: ca. 9 km
Dauer: ca. 2,5 h
Anstiege: von der Schillerhöhle hinauf, stetiges Auf und Ab am Albtrauf

Download albtips-de-Hohenwittlingen-Baldeck.gpx (.zip)


Wandervorschläge in der Nähe:
Helle Steine, buntes Laub: Ruine Hohenurach, Eppenzill- und Hannerfelsen (gelb)
Zwei lange Täler, hinauf zum Lauereckfels und am Heidengraben entlang (rot)
Hoch über Bad Urach am Felstrauf entlang und zur Wassersteinhöhle (braun)
Durch enge, dunkle Täler unter hohen Felsen: Strohweiler Tour (blau)