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Premiumweg Hewensteig

Die Hegaualb südlich des Donaudurchbruchtals ist gemäß dem Großen Wanderbuch der Schwäbischen Alb eigentlich die zur Zollernalb gehörige Flächenalb. Der Hegau schließt sich daran mit seinen vielen markanten Vulkankegeln an. Nach dem Hohentwieler habe ich nun auch den zweiten Hegauer Premiumweg ausprobiert, den Hewensteig.

Nicht umsonst wird dieser nur 6 Kilometer lange Wanderweg Steig genannt. Es geht von Beginn weg stramm bergauf. Das letzte Stückchen hinauf zur Ruine ist ein Abstecher vom ausgeschilderten Wanderweg, den man aber keinesfalls auslassen sollte.

Auf dem Gelände der Ruine Hohenhewen befindet sich ein wunderschöner Aussichtspunkt in Richtung Süden zu den anderen Vulkankegeln. Am höchsten Mauerstück führt eine Wendeltreppe nach oben – allerdings nur für Schwindelfreie.

Prinzipiell sind Premiumwanderwege immer in beide Richtungen begehbar und ausgeschildert. Ich bin die in der Broschüre vorgegebene Runde gelaufen (steil hinauf, etwas flacher und länger zurück), aber nach starken Regenfällen wäre es empfehlenswert, die Tour umzukehren, da es beim Abstieg sehr lange, steile, teils rutschige Wald- und Wiesenwege gibt. Mit guten Wanderstiefeln zwar kein Problem, aber auch nicht die reine Freude.

Andersherum – also zuerst an der Ostflanke entlang den längeren Weg hinauf zur Ruine – gibt es zwar auch zwei steile Abstiege, aber die möglicherweise rutschigen Stellen sind viel kürzer und es handelt sich um breite Waldwege, sonst Schotter- und Asphaltwege. Im Endeffekt ist es Geschmackssache.

Vom beschriebenen tollen Ausblick auf halber Höhe über den Hewenhof hinweg war nichts zu sehen – entweder werden da demnächst noch ein paar Bäume gefällt oder man muss ein paar Meter hinunter gehen, um ihn sehen zu können. Leider gibt es auch auf diesem Premiumweg keine Waldschaukel.

Unter der Woche ist leider der Lärm vom Steinbruch direkt östlich des Hohenhewens laut zu hören – ebenso andere Zivilisationsgeräusche. Da ist es auf der Rauhen Alb schon meist ruhiger. Insgesamt aber eine nette kleine Wanderung, die sich um 5 Kilometer verlängert, wenn man vom Bahnhof Engen startet.

Weitere Infos und Wegbeschreibung:
www.hegau.de
Hewensteig (Offizielle Tourdaten)

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Premiumweg Hohentwieler

Rein geologisch gesehen hört die Schwäbische Alb bzw. das Jura-Gebirge, zu dem sie gehört, nicht hinter Tuttlingen auf, sondern geht weiter über Baaralb, Hegaualb und den Schweizer Randen bis zur Klettgaualb. Der Hegau selbst gehört zum Landkreis Konstanz – also irgendwie zum Bodensee. Betreut werden die Wanderwege aber vom Schwarzwaldverein. Kurz gesagt, der Hegau lässt sich nicht so einfach einordnen. Im Juli 2014 wurden zwei neue Premiumwanderwege im Hegau eingeweiht, der Hohentwieler und der Hewensteig.

Den Premiumweg Hohentwieler kann man wie gewohnt in beide Richtungen begehen, wobei eine Richtung vorgeschlagen wird – nämlich zuerst hoch zur mächtigen Ruine, dann fast ganz um sie herum und dann noch um den eher unscheinbaren Staufen herum.

Da ich früh dran war und mir am Ende viel Zeit für die Burgruine lassen wollte, bin ich den Weg andersherum gegangen, und war sehr froh, bei der Nässe den steilen Pfad an der Südostseite des Hohentwiels hinauf gehen zu können und nicht hinunter.

Sehr schön fand ich die immer wieder leicht variierenden Blicke zu den anderen Hegauvulkanen, insbesondere den Hohenkrähen. Leider ist fast immer die A81 zu hören und Singen (die Stadt) ist auch nicht gerade leise. Doch der Blick vom obersten Turm der Burgruine und das erhabene Gefühl, so über den Dingen zu stehen, entschädigt dafür allemal – selbst ohne Alpenblick ist es wunderschön dort oben.

Die typischen geschwungenen Holzliegen sind an sehr schönen Aussichtspunkten aufgestellt, aber das für mich einmalige Merkmal eines Premiumwegs fehlt leider (noch?): eine Waldschaukel. Eine solche wäre das I-Tüpfelchen gewesen.

Fazit: Der Hohentwieler ist ein schöner, nicht allzu langer Wanderweg (7,5 km). Allerdings sind die fast zwei Kilometer Abstecher ganz hinauf zur Burg und dort in alle Winkel gar nicht Teil der Tour. Wer sich hauptsächlich für die Burg samt Berg interessiert, kann auch dort allein den halben oder ganzen Tag verbringen – mit oder ohne die Runde um den Staufen herum.

Weitere Infos und Wegbeschreibung:
www.hegau.de
Hohentwieler (Offizielle Tourdaten)

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Von Lichtenstein-Unterhausen nach Honau (Echazquelle und „Kunst im Tuffsteinkeller“)

Da die B312 zwischen Lichtenstein-Unterhausen und Honau derzeit offiziell gesperrt ist und wir unser Benzin nicht auf dem Umweg Steige rauf, Steige runter verblasen wollten, haben wir in Unterhausen geparkt und sind nach Honau spaziert. Dort wartete die schöne kleine Veranstaltung „Kunst im Tuffsteinkeller“ auf Besucher. Um die Mittagszeit war deutlich weniger los als vor zwei Jahren. Lag es am Wetter? Oder an der Straßensperrung?

Von Unterhausen aus – genauer vom Supermarkt-Parkplatz (derzeit Rewe) aus – folgt man der Bahnhofstraße in südlicher Richtung, dann geht es gleich rechts in die Schillerstraße und sofort links in die Walderseestraße. Ihr folgt man stets geradeaus, sie verengt sich zu einem Fußweg. Dann biegt man links in die Ludwigstraße und vor der Brücke rechts in die Bachstraße ab. Geradeaus setzt sich ein schmaler Fußweg fort, der zur Hauptstraße (B312) führt. Diese überquert man und geht leicht links versetzt den steilen Weg (Gießsteinstraße) hinauf.

Einen kurzen Rechtsschlenker, dann scharf links und durch die Rechtskehre (Oberhausener Steige). Gleich danach zweigt man scharf links ab und folgt dem Weg, der eben bzw. leicht ansteigend am Hang verläuft. An der Gabelung mit der Schlösslessteige hält man sich links. Am Hang rechts kann man gut erkennen, wie hier vor einem guten Jahr Teile des Berges nach tagelangen Regenfällen ins Rutschen kam. Ab einer T-Kreuzung mit nagelneuem Hochwasserschutz wird der Burgstellenweg ein klein wenig steiler, doch man bleibt immer parallel zum Hang, bis man nach einer Infotafel des Lehrpfades „Waldgeheimnisse unterm Lichtenstein“ links in Richtung Honau hinabgeht. Der Blick schweift nach oben zu den oft hell leuchtenden Felsenkränzen, den Traifelbergfelsen.

Kurz nach dieser Aussicht hält man sich wieder scharf rechts, ein schmaler Pfad führt hinab zur meist trockenen Föhnerquelle. Nur an den Auswaschungen kann man erkennen, welche Wassermassen sich hier nach Regenfällen den Berg hinunterstürzen.

Noch etwas weiter in Richtung Talschluss und man erreicht die idyllisch am Waldrand gelegene Echazquelle (mit Grillstelle). Ein paar Meter zurück und rechts über die Brücke geht’s, den schmalen Pfad hinauf und nach dem Wanderparkplatz Echazquelle geradeaus die Heerstraße (B312) hinab nach Honau hinein.

Heute war dort die zweijährlich stattfindende Veranstaltung „Kunst im Tuffsteinkeller“ im Gange. Man konnte in verschiedene, teils private Keller hinabsteigen und Kunstinstallationen betrachten. Außerdem im Preis enthalten waren der Eintritt ins schnucklige Hauffmuseum, ins Freibad, in die Olgahöhle und in eine Vorführung von sehr beeindruckenden 3D-Höhlenbildern.

Von Honau aus kann man nun auf verschiedenen Wegen zum Bahnhof Honau gelangen. Wir haben uns für den Weg oberhalb des Freibads entschieden, der in die Hauffstraße mündet.

Nachdem man die Olgastraße, die zur Olgahöhle führen würde, links liegen gelassen hat, hält man sich an der nächsten Gabelung links und überquert etwas später die alte Zahnradbahntrasse. Geradeaus folgt man dem Wald- und später dem Wiesenweg, der etwas oberhalb am ehemaligen Bahnhof Honau vorbeiführt.

Später sieht man am Talhang gegenüber unterhalb des Gießsteins nochmals die mächtigen, senkrechten Schneisen am Berg, die nach den langen Regenfällen im Juni 2013 entstanden sind. Ab den ersten Häusern in Unterhausen kann man parallel zur Bahnhofstraße noch etwas auf dem alten Bahndamm spazieren, bis man schließlich das letzte Stück zum Parkplatz den Gehsteig nutzen muss.

Länge: 6,2 km
Dauer: 2 h
Anstieg: ca. 200 Hm

Hin und zurück auf dem direkten (Rad-)Weg vom beschriebenen Parkplatz in Unterhausen bis zur Olgahöhle am nördlichen Orteingang von Honau ist der Spaziergang nur 4 km lang.

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Wandervorschläge in der Nähe:
Grün-goldener Oktober am schönsten mit Blick auf die Traifelbergfelsen (gelb)
Auf dem Sonnenweg steil hinauf zu den Traifelbergfelsen, dann über das Naturschutzgebiet Greuthau und Schloss Lichtenstein zurück nach Honau (orange)
Rund ums Reißenbachtal (braun)
Tour 5: Von den Traifelbergfelsen zum Mädlesfels