Neulich in einem Gasthof auf der Alb: Ein Exemplar des Albleisa-Buchs liegt auf dem Nebentisch und wartet auf Leser. Also lese ich es. Komplett. Von A wie Anbau bis Z wie Zomneiliaga. Offiziell ist es ein Bildband, doch zu den Fotos gibt es viele Geschichten und jede Menge Hintergrundwissen.
Wie genau war das mit der Wiederentdeckung der Alblinse? Welche unterschiedlichen Rezepte gibt es auf dem doch recht großen Gebiet der Schwäbischen Alb? Es müssen nämlich nicht immer Lensa ond Spätzla sein. Und überhaupt, wie heißt es denn nun? Linsen, Lensa oder Leisa?
Was waren die Probleme, die zum Ende des Linsenanbaus auf der Alb führten und was macht ihn heute wieder möglich? Wer sind die Leute, die sich für des Schwaben liebstes Gericht so ins Zeug legen? Was man immer schon mal wissen wollte über die Linsen, kann man in diesem schön gestalteten Buch nachlesen. Und wer sich nun fragt, wie so ein Linsenacker überhaupt aussieht – auch diese Frage wird dank der vielen Fotos beantwortet.
Übrigens: Das Alblinsen-Kürbis-Kartoffel-Curry in besagtem Gasthof war hervorragend.
Leisa – schwäbisch für Linsen – wurden auf der Schwäbischen Alb bis zur Mitte des 20. Jahrhundert angebaut. Die niedrigen Erträge und der große Arbeitsaufwand bei Ernte und Reinigung waren Ursachen für das völlige Verschwinden dieser uralten Nahrungspflanze in ganz Deutschland.
Seit Anfang der 1980er Jahre baut die Familie Mammel, und seit 2001 die damals gegründete Öko-Erzeugergemeinschaft „Alb-Leisa“, Linsen auf der Schwäbischen Alb an.
Alb-Leisa – Linsen von der Schwäbischen Alb
Bilder, Geschichten, Rezepte
von Thomas Stephan und Woldemar Mammel
128 Seiten, 170 Farbfotos
20 x 30 cm Hardcover
24,90 €