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Saumäßig gutes Wetter beim Wanderritt

Traumhaftes, sonniges Herbstwetter begleitete uns auf dem sogenannten Sauwetterritt, während letztes Jahr um diese Zeit schon eine dicke Schneedecke lag.

Dank der erneut hervorragenden Rittführung kamen wir durch wunderschöne Landstriche. Saftig grüne Wiesen auf der Albhochfläche, bunt verfärbte Schluchtwälder und felsgesäumte Täler. In der Wanderreitstation wurden wir – Pferde, Mulis und Menschen – wie immer sehr herzlich empfangen. Genauso in der Krone, wo wir wieder extrem leckere, saisonale Gerichte genießen durften.

Da der Regen morgens beim Aufwachen noch an die Fensterscheiben prasselte, dachten alle schon, wir würden den ganzen Tag im Regen reiten müssen. Doch kaum ging es nach dem Putzen und Satteln los, war der Himmel fast blankgefegt. Wolken wechselten sich schnell mit strahlendem Blau ab. Den Reittieren machten die Windböen nichts aus, ganz entspannt trugen sie uns wieder zurück. Die dunkle Sturmwolke am Nachmittag löste sich auch schnell wieder auf, so dass wir keine drei Regentropfen abbekamen.

Am nördlichen Albtrauf: TrÜp, Heidengraben, Traufkante und Talspinne

Fünf Tage Anfang Mai – in wunderbarer Landschaft, mit netter Begleitung und mit echtem Aprilwetter: Diesige Sonne, Nebel, Nieselregen und Wolken.

 

Das eigentlich Spannende waren die neu entdeckten Wege und Landschaften in einer eigentlich bekannten Gegend. Es gibt so viele kleine und große Seitentäler auf der Alb und am Albtrauf, dass man immer noch etwas Neues erkunden kann – auch und gerade, wenn man den Truppenübungsplatz und die Kernzonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb umgehen muss.

1. Mai - einmal im Jahr ist die Hütte besetztStart des Wanderritts zum Nordrand der Schwäbischen Alb war bei Mehrstetten. Vorbei an Wacholderheiden, durch lange gewundene Täler überschritten wir die Landkreisgrenze von Reutlingen zum Alb-Donau-Kreis. Über die Albochfläche ging es weiter in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen bis nach Feldstetten zur Wanderreitstation Lindenhof. Die Unterkünfte für Pferde, Mulis und Menschen waren schon vorbereitet und wir konnten die Abendsonne genießen. Von den Möglichkeiten zu grillen oder in eine der beiden Gaststätten zu gehen, wählten wir das Hotel Post (Biosphärengastgeber).

Am nächsten Morgen hingen schon die Weckle an der Tür. Draußen schien die Sonne. Nach dem gemütlichen Frühstück stand Putzen und Satteln an, das Gepäck wurde zur nächsten Station gefahren und dann ging es los. Von Feldstetten aus ritten wir zwischen dem Rand des ehemaligen Truppenübungsplatzes (von Einheimischen passenderweise Schießplatz genannt) und der B28 auf Feld- und Waldwegen. Überraschung! Ein Taleinschnitt sperrte sämtliche Geräusche der Straße aus, nur auf der Panzerringstraße fuhren ab und zu große Test-LKWs. Den Nachmittag bestimmte der Ritt auf der Grabenstetter Halbinsel: am Heidengraben und am Albtrauf vorbei gelangten wir schließlich zum Burrenhof. Wieder genossen wir die Abendsonne, bis die Mini-Shettys für unsere Reittiere Platz gemacht hatten. Einfache, gute schwäbische Küche inklusive einem vegetarischen Gericht stand auf der Karte und wir ließen es uns schmecken.

Keltengräber im Nebel (Burrenhof)Dicker Nebel lag morgens über der Landschaft, nur die Keltengräber und ein paar Bäume waren zu erkennen. Nach Frühstück und Vorbereitungen ritten wir am Heidengraben entlang zurück, spazierten durch Grabenstetten und folgten dann einem Weg knapp unterhalb der Traufkante durch viele Taleinschnitte der Uracher Talspinne. Vorbei an Hengen und Wittlingen gelangten wir unter leichtem Nieselregen nach Seeburg. Noch ein kurzer, steiler Aufstieg und wir hatten die nächste Wanderreitstation im Hofgut Uhenfels erreicht. Schnell konnten wir ins Trockene und wurden auf Stallzimmer und Gästezimmer verteilt. Das von unseren Gastgebern vorbereitete Abendessen gab es ebenfalls dort – mit einer erwähnenswerten Spezialität: In Butter und frischen Gewürzen angebratene Rote-Beete-Maultaschen. Einmalig gut.

Die Wiesen waren noch nass, der Himmel bewölkt, aber der Tag begann trocken. Nach einem wohltuenden längeren Fußmarsch ritten wir auf dem „Grünen Weg“ durch das Seeburger Tal. Von dort erklommen wir mit und dank unseren Reittieren erneut den Albtrauf, wo wir dann gemütlich über die Kuppenalb ritten. Nachmittags konnten wir von den Rutschenfelsen aus den Blick über den Runden Berg, die Ruine Hohenurach bis hin zur weit entfernt liegenden Ruine Hohenneuffen genießen.

Halb reitend, halb wandernd kamen wir an Bleichstetten und Gächingen vorbei, bis wir schließlich den Birkenhof erreichten, wo man einen wunderbaren Blick über die Alb hinweg nach Süden hat. Auch dort wurden wir lecker bekocht: ganz klassisch schwäbisch mit Maultaschen in der Brühe samt Kartoffelsalat.

Am fünften und letzten Tag führte uns der aussichtsreiche Wanderritt an Rietheim, Münsingen und der Fauserhöhe vorbei bis zu unserem Picknickplatz in der Sonne.

Kaffeetrinken an der KoppelApfelstetten ließen wir rechts liegen, führten die Pferde und Mulis einen steilen Weg hinab, umgingen einen querliegenden Baum, überquerten die Bundesstraße und kamen schließlich zurück zum Wanderreitbetrieb im Kohl bei Mehrstetten.

Der Rest der Herde freute sich über die Rückkehr. Ungeduldig warteten sie, bis sie alle gemeinsam auf die Koppel durften und Wiedersehen feiern. Entsprechend ausgiebig fiel das Wälzen und Herumspringen aus. Die Sonne schien und bei einer gemütlichen Tasse Kaffee beschlossen wir unseren 5-Tage-Ritt neben der Koppel.

Ein Ausflug in den Tiefschnee – bei bestem Winterwetter

Wenn man im Februar noch nicht genug vom Winter hat, kann man ihn oft mit sehr viel Neuschnee auf der Schwäbischen Alb genießen – egal bei welcher Wintersportart. Wenn es dann noch so viel blauen Himmel und Sonne gibt, dann ist es ein perfekter Wintertag.

Trotz der anfangs eisigen Temperaturen wurden die Morgenstunden in der Sonne immer angenehmer. Zum Teil konnte man die altbekannten Wege vor lauter Tiefschnee gar nicht mehr erkennen, so dass wir uns an Hecken und Bäumen orientierten. Immer wieder sahen wir Rehe, die man sonst als Wanderer gar nicht so schnell wahrnimmt wie zu Pferde.

Die Sonne schien in die Baumkronen und sorgte mit leichtem Schneebruch ab und an für ein leichtes Schneerieseln. Die von Fahrzeugen gespurten Wege waren schnell vereist und rutschig, doch auch hier trugen uns unsere Reittiere sicher durch die weiße Landschaft.

Am späten Nachmittag kam ein kühler Wind auf, der uns zunehmend frösteln ließ. Doch andererseits vertrieb er den Dunst, so dass man in der Ferne die Alpen erahnen konnte.
Der Tagesritt endete, als die Sonne schon tief stand und ihr rötliches Licht über den Schnee ausbreitete.