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Buchtipp: Das große Wanderbuch der Schwäbischen Alb

Dies ist der umfassendste Wanderführer über die Schwäbische Alb. Wie sollte es anders sein, ist er doch vom Schwäbischen Albverein höchstselbst herausgegeben. Und wer könnte besser über Alb-Wanderungen schreiben als diejenigen, die 1500 der beschriebenen Wanderkilometer selbst geplant und markiert haben. Neu in der 4. Auflage ist das Thema Biosphärengebiet Schwäbische Alb mit 30 Wanderungen.

Die anderen 100 Touren verlaufen nicht nur auf dem üblicherweise als Schwäbische Alb bezeichneten Gebiet, sondern auch in Ries, Randen und Klettgaualb, die rein geologisch dazugehören. Dies und etliche weitere interessante Fakten kann man in dem mit „Natur – Heimat – Wandern“ überschriebenen Buch lernen. Bebilderte und illustrierte Einleitungskapitel beschäftigen sich ausführlich mit den Themen Erdgeschichte, Klima und Böden, Naturschutz, Tier- und Pflanzenwelt sowie Kulturgeschichte.

Interessante Fakten zu den Etappenzielen sind bei jeder Tour zu finden, wie natürlich auch jeweils eine kurze Übersicht der Tour. Eine schöne Idee: Die Legende zu den Abkürzungen befindet sich auch auf einem beigelegten Lesezeichen. Was mir bei den Wandervorschlägen im Biosphärengebiet fehlt, ist der Hinweis auf die Kernzonen und das Gebot, dort auf den freigegebenen Wegen zu bleiben. Weder auf den Detailkarten noch im Text sind diese zu erkennen.

Die größere Anzahl der Routen ist um die angenehme 15 km lang. Dies macht Sinn, da der Albverein vor allem auch Familien mit Kindern ansprechen will. Natürlich werden die Wanderheime, Aussichtstürme und weitere Unterkunftsmöglichkeiten gelistet. Fast versteckt und ein wenig kurz am Ende des Buches sind die Weitwanderwege des Albvereins beschrieben.

Dass jeglicher Hinweis auf moderne Techniken wie GPS fehlt, ist nur auf den ersten Blick ein Nachteil. Natürlich könnte man Kinder (und Erwachsene) mit den digitalen Helfern eventuell auf eine Wanderung locken, bei der es viel zu entdecken gibt. Andererseits ist es irgendwie widersinnig, das Naturerlebnis zu suchen, die moderne Welt für ein paar Stunden hinter sich lassen zu wollen und sich gleichzeitig von einem Gerät abhängig zu machen, auf welches man dann die halbe Zeit starrt, anstatt die Landschaft zu lesen, sie mit der Wanderkarte zu vergleichen und einfach zu genießen. Insofern – s’isch scho recht.

Das große Wanderbuch der Schwäbischen AlbDie 130 attraktivsten Wanderungen der Schwäbischen Alb in einem Band!

Das große Wanderbuch der Schwäbischen Alb führt Sie auf ausgewählten Routen in die schwäbischen Hausberge – von der Küssaburg im Südwesten bis ins Nördlinger Ries im Nordosten. Neu aufgenommen wurde der Donau-Zollernalb-Weg und der Donaubergland-Weg.

Zu jeder Wanderung liefert der Band eine detaillierte Beschreibung der Wegstrecke, genaue Karten sowie Informationen zu Anforderungen und Länge. Der Leser findet hilfreiche Angaben zu den Ausgangspunkten, zur Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Parkmöglichkeiten vor Ort und erhält außerdem viele Hintergrundinformationen zu Geschichte, Kultur, Geologie und Geografie.

Das große Wanderbuch der Schwäbischen Alb
130 Wanderungen zwischen Küssaburg und Ries
Herausgegeben vom Schwäbischen Albverein e.V.
2012. 4., durchgesehene und aktualisierte Auflage
€ 23
512 Seiten
ISBN 978-3-8062-2726-0


Handwerkliche Kleinode oder wegweisender Einheitsbrei?

HolzschildDer Albverein und der Schwäbische-Alb-Tourismus-Verband wollen ein neues, einheitliches Beschilderungssystem für die gesamte Schwäbische Alb einführen.

Das ist einerseits sicherlich sinnvoll. Andererseits wäre es doch sehr schade um diese Kleinode, die man derzeit noch häufig findet und die auf so wunderbare Weise an die lange Geschichte des Wanderns auf der Schwäbischen Alb erinnern.

Wer kennt weitere interessante Schilder? Wer hat Lust, uns Fotos davon zu schicken? Oder uns Standorte zu nennen? Wir wollen eine kleine Fotogalerie mit den skurrilsten und schönsten Wanderschildern hier auf albtips.de zeigen, um die Vielfalt zumindest auf diese Weise zu erhalten.
(Rückmeldungen bitte per E-Mail an: info[at]albtips[punkt]de)

Seit mehr als hundert Jahren schildert der Schwäbische Albverein Wanderwege aus. Dabei ist es nicht geblieben. Wenn eine Region im Tourismusbereich Wert auf das Wandern legt, markiert sie gerne selbst Wege, und zwar so, wie sie es für richtig hält. Ergebnis: keine Spur von einheitlicher Beschilderung. „Mehr als zehn verschiedene Wegemarkierungssysteme haben sich etabliert“, kritisiert Hans-Ulrich Rauchfuß, der Präsident des Schwäbischen Albvereins. Die Schildervielfalt hat zu einiger Verwirrung geführt. Das soll sich gründlich ändern.

Quelle: › Wanderern soll der rechte Weg gewiesen werden (StZ)